Das Buch der Toten - Fermalsationsverfahren

Aus Bibliothek der Magieakademie zu Surom
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Vorwort

Das Buch der Toten ist ein Register, welches auf dem Pult im Fermalsationsturm (Globule) liegt. Es abzuschreiben wäre müßig, da es mehrere hundert Seiten umfasst. Der letzte Eintrag stammt aus dem Jahr 431. In ihm finden sich Auflistungen von Namen und den dazugehörigen Begräbnisstätten. Vereinzelt ist vermerkt, ob die Leichname vor der Bestattung besonderen Verfahren unterzogen wurden (Balsamierung, religiöse Zeremonien usw.) Die Daten sind chronologisch nach dem Todesdatum der Verstorbenen geordnet. Es scheint sich um ein Arbeitsbuch einer Art Bestattungsunternehmens zu handeln, in dem erledigte „Aufträge“ verzeichnet sind. Es folgt eine Seite der Abschrift, um einen Eindruck zu vermitteln.

Buch der Toten […]

Cravos Sahu – Familiengruft Sahu – Fermalsationsverfahren angewandt ( saksul ) – 3.3.13 […]

Hergôl Falamon – Asche dem Granosstrom übergeben - unehrenhafte Verbrennung - 5.4.13 […]

Herdumont Lamaru – Ruhestätte am lodernden Wald – Totensegen in unserem Haus erhalten - 1.3.15 […]

Clarija Mandaleyn – Ruhestätte am lodernden Wald – Totensegen in unserem Haus erhalten – 6.9.15 […]

Xaruho Jin – Familiengruft Jin – Fermalsationsverfahren angewandt ( kuttan ) – 7.11.15 […]

Marija Ganatu – Gruft der Architekten – Fermalsationsverfahren angewandt - Totensegen in unserem Haus erhalten ( humantazizya ) – 8.8.16 […]

Injuri Manura – Ruhestätte am lodernden Wald – 9.8.16 […]

Lara’sinn Xula – Ruhestätte der schlafenden Ahnen – Totensegen in unserem Haus erhalten 1.2.17 […]

Baja Calebi’Xun – Familiengruft Calebi’Xun (hattatar ) 5.6.17 […]

Sammar Su – Gruft der Xan – Fermalsationsverfahren angewandt ( sagai ) – 28.8.17 […]

Xaruhu Berjamo – Ruhestätte am lodernden Wald – 25.5.18 […]

Xara Mandeleyn – Ruhestätte am lodernden Wald – Totensegen in unserem Haus erhalten – 25.6.18 […]

Korima Sahu – Familiengruft Sahu – Fermalsationsverfahren angewandt ( saksul ) 13.12.18 […]

Pradona Hir’ju – Gruft der Mabu – Fermalsationsverfahren angewandt (huis ) – 3.4.19 […]

Tar Mu’jin – Ruhestätte der schlafenden Ahnen – 8.10.19 […]

Cara Ruhajos – Gruft der Xan – Fermalsationsverfahren angewandt ( sagai ) – 5.1.20 […]

Saturo Yamanis – Asche dem Granosstrom übergeben – unehrenhafte Verbrennung – 2.3.20 […]

Laris Dojin – Familiengruft Dojin – Fermalsationsverfahren angewandt (sah ) - 4.5.20 […]

Valis Taron – Familiengruft Taron – Fermalsationsverfahren angewandt (teshaniya ) – 7.5.20 […]

Injuri Ru’ja – Familiengruft Ru’ja – Fermalsationsverfahren angewandt (nasi ) – 10.7.20 […]

Xara Jolais – Ruhestätte am lodernden Wald – Totensegen in unserem Haus erhalten – 9.8.20 […]

Rugert Mootis – Ruhestätte der schlafenden Ahnen 3.10.21 […]

Sadumon Haldamir – Ruhestätte am lodernden Wald – Totensegen in unserem Haus erhalten – 12.12.21 […]

Brigalt Xann – Asche dem Granosstrom übergeben – unehrenhafte Verbrennung – 25.12.21 […]

Ropho Xalebrox […]


== Das Fermalsationsverfahren ==

Vorwort

Dieses ist der Versuch einer Zusammenfassung und Deutung eines Buches mit 230 Seiten, welches erläutert, wie das Fermalsationsverfahren anzuwenden ist und welche Vorteile es bietet. Dabei wird besonders auf rituelle Verfahrensweisen hingewiesen, die im Zusammenhang mit einem besonderen Totenkult zu stehen scheinen und stark ins Religiöse gehen. Der Name des Autors lautet Ropho Xalebrox. Das Original befindet sich im Fermalsationsturm (Globule) und kann wegen eines Zaubers nicht entfernt werden.


Fermalsationsverfahren

Die Fermalsation ist eine Art Balsamierung, die nur von bestimmten Personen durchgeführt werden darf. Die dazu verwendete Salbe besteht aus Substanzen, die zum Teil auch heute noch bekannt sind, zum Teil sind darunter aber auch Ingredienzien, die entweder in Vergessenheit geraten sind, oder nun unter anderem Namen bekannt sind. Viele Substanzen erscheinen völlig unbekannt. Die Salbe sorgt offenkundig dafür, dass der Verwesungsprozess stark verlangsamt wird. Dem Text im Ganzen ist zu entnehmen, dass es der Kultur besonders wichtig war, ihre Toten möglichst lange äußerlich unversehrt zu wissen. An einer Stelle wird auf die unehrenhafte Bestattung hingewiesen, bei der die Toten verbrannt, ihr Leib also ganz und gar zerstört wird. Es scheint so zu sein, dass es einen Jenseitsglauben gab, der dem Zustand des Körpers noch eine gewisse Bedeutung beimisst. Ist der Leichnam verwest oder gar verbrannt, dann wird dies auch im Jenseits negative Folgen haben. Ist der Leichnam jedoch noch in einem guten Zustand, so wird der Tote auch im Jenseits von diesem Körper profitieren können. Da aus der Schrift hervorgeht, dass das Fermalsationsverfahren recht kostspielig war, liegt es nahe, dass es nur für wohlhabende Mitglieder der Gesellschaft in Frage kam. Vor allem Personen, die sich Familiengruften oder Gruften im Allgemeinen leisten konnten, machten davon Gebrauch. Eine gewöhnliche Bestattung ohne eine solche Balsamierung war gewissermaßen der Standard der damaligen Zeit. Man sah darin keine Schande, anders als in der Verbrennung.

Im Fermalsationsverfahren verstand man ein gewisses Privileg, das den Hochgeborenen, denen, die aus eigenem Antrieb zu Macht in der Gesellschaft kamen, oder ein Privileg, das man sich schlicht erkaufen konnte. Es bot, so der Glaube, im Jenseits einen gewissen Vorteil, stellte aber zugleich keinen Zwang für ein Leben nach dem Tod dar. Das Buch selbst widmet sich primär dem Verfahren der Fermalsation und weniger den religiösen Hintergründen und so ist es nicht in allen Details gelungen, den Totenglauben dieser Kultur zu durchschauen. Man bekommt beim Lesen jedoch den Eindruck, dass ein Teil des Körpers eines Verstorbenen nach diesem Glauben gemeinsam mit einer Art Seelenkörper verschmilzt und so einen „neuen“ Körper bildet. Je besser dabei die sterblichen Überreste erhalten sind, desto stärker wird auch der neue Körper im Jenseits sein. Wurde ein Toter verbrannt und seine Asche einem Fluss, wie es wohl Tradition war, übergeben, so wurden die einzelnen Bestandteile seines Körpers damit weit verstreut. In so einem Fall fehlte dem jenseitigen Körper vollkommen der Bezug zu den Überresten des Diesseits. Die Folge war ein minderwertiger, rein geistiger Körper im Jenseits. Solch einem Körper sah man selbst im Jenseits die schändlichen Taten an, die der dazugehörige Mensch zu Lebzeiten begangen hatte. Verbrannt wurden nur Menschen, die in irgendeiner Form „befleckt“ waren. In der Regel handelte es sich dabei um Verbrecher, deren Strafe sich so auch auf das Jenseits auswirken sollte. Minderwertige „Körper“ im Jenseits schrieb man also vor allem Verbrechern und gesellschaftlich wertlosen Kreaturen zu. Im Gegensatz dazu erkannte man, so der Glaube, im Jenseits an besonders starken Körpern, dass die dazugehörigen Menschen im Diesseits edelmütig und gut waren. Besonders wichtig schien dabei die Kastenstellung, also die Profession der Verstorbenen gewesen zu sein. Jene, die auf gewöhnliche Weise bestattet wurden, zeichneten sich durch einen durchschnittlichen Körper aus. Daraus folgt, dass nach dem Totenglauben dieser Kultur die Rangordnung der Lebenden auch auf das Jenseits Auswirkungen hatte und dort fortgeführt wurde. Anders als bei manch anderem Verfahren, die für eine längere Haltbarkeit von Leichnamen sorgen soll, wurden bei der Fermalsation keine Organe entnommen. Das Entnehmen von Organen galt den späten Magokraten als ein Frevel, da sie der Überzeugung waren, den verstorbenen Körper damit für’s Jenseits zu schwächen. In diesem Punkt unterscheiden sie sich von der Kultur, die wenige Jahrzehnte vor ihnen noch an der Macht war (Caleb-Ära) und den Pyramidenbauern. Das Buch weist an einigen Stellen – wenn auch nur am Rande – daraufhin, dass der Glaube dieser Menschen („Kultur, die wenige Jahrzente vor ihnen noch an der Macht war“) ein Irrglaube war, der schädlich für die Toten gewesen sei. Diesen Fehler würde man nicht übernehmen. Die Fermalsation sei ein Ergebnis jahrelanger Forschungen gewesen, an deren Ende ein Verfahren stehen sollte, Leichname haltbar zu machen, ohne dabei dem Körper etwas ihm Eigenes zu rauben. Wenn man dem Text glauben kann, dann soll die Verwesung durch dieses Verfahren acht bis zehn Mal so langsam vonstatten gehen. Immer wieder wird auf bestimmte Gebete oder Gesänge hingewiesen, die während des Verfahrens vom Ausführenden vorgetragen werden müssten. An manchen Stellen schien es gar notwendig, dass mehrere Menschen versammelt waren. Rein praktischen Nutzen scheint dies nicht gehabt zu haben. Vielmehr spielt hier vermutlich wieder der Glaube mit herein. Die Paste wurde äußerlich auf die gesamte Haut des Toten aufgetragen. Obendrein flößte man den Kadavern über Schlauchsysteme vorsichtig eine verdünnte Variante der Salbe durch die Speiseröhre ein. Dem Text zu folge erhalte dies den Körper so von außen und von innen. Zahlreiche Kohlestiftzeichnungen untermalen den Text und bieten so eine Hilfe, der Anleitung zu folgen.


== Gruft der Architekten ==

Vorwort

Die Gruft der Architekten ist eine Begräbnisstätte aus der Magokratenära. Sie wird im „Buch der Toten“ aufgeführt. Der Zugang erfolgt durch einen unterirdischen Gang in den Gabelbergen. Eine magische Tür am Ende gibt folgendes Rätsel auf: Willst die Ahnen du besuchen, so stelle dich vor die Tür und sage ihr, wie die Arbeiten der hier ruhenden Architekten beschaffen waren. Das Passwort lautet „humantazizya“- das altsprachliche Wort für „vollkommen“. Die Gruft wurde im Jahre 11 n. BdW entdeckt. Im Folgenden werden die Inschriften der Grabsteine hier abgebildet werden.

Gruft der Architekten - Stele im Norden

Hier ruhen die sterblichen Überreste der Architekten, die durch ihr Wissen und ihre Gabe unser Volk vorangebracht haben, wie kaum jemand sonst. Zolle Respekt, wo es angebracht ist und sprich in diesen Hallen gedämpft, um die lebenden Toten in ihrem jenseitigen Dasein nicht zu stören. Ahnen, wandelt wohl unter den Toten, die uns Familie und Freunde waren und lebt als Fürsten weiter, denn als Fürsten seid ihr von uns gegangen! Gepriesen seid ihr.

Sarkophag 1 im Westen

Bacha Nahar - 11.1.2 - (79 Jahre)

Mögest du eine Fürstin unter den Ahnen sein! Wir ehren dich für deine Kenntnisse im Umgang mit den Nohori und halten deinen Wissensschatz bis ans Ende der Tage. Sarkophag 2 im Westen

Sarkophag 2 im Westen

Hergôl Laramon - 12.4.35

Du gingst so jung von uns. Welch ein Segen für dich!

Sarkophag 3 im Westen

Marija Ganatu - am 8.8.16 mit 78 Jahren ins Reich der Ahnen gegangen

Wir preisen dich für deine Fingerfertigkeit!

Sarkophag 4 im Westen

Solom Shari - 13.12.316 - 83 Jahre im Hier, auf ewig im Dort!

Das Scheusal zu knechten war deine Leidenschaft. Wir führen deine Arbeit fort!

Sarkophage am Nordende

Salia Grom (33) & Pereteus Grom (35) - 23.8.425 - Gefallen im Kampf gegen das Entfesselte

Ihr habt alles gegeben, dem Scheusal Einhalt zu gebieten, doch das Biest war stärker. Trost spendet uns die Gewissheit, Euch im Dort kräftig vorzufinden. Die Grabbeigabe bestand aus dem Turmalin (Magieakademie).

Sarkophag 1 im Osten

Gladdis Zu - 17.11.425

Deine Ideen waren eine Inspiration für uns alle. Von uns gegangen als das Scheusal seine Pranken nach dir ausstreckte. Wir bedauern deine körperlichen Wunden und werden dich dennoch im Jenseits als edle Dame behandeln. Die Grabbeigabe bestand aus einem Bastlerwerkzeug aus unbekanntem Metall (Grabräuber).

Sarkophag 2 im Osten

Wotan Floy - 24.8.198 - Du wurdest nur 26 Jahre alt, aber kaum jemand konstruierte so vollkommen wie du.

Jung zu sterben heißt im Jenseits reich zu werden.

Sarkophag 3 im Osten

Elence Tolta - 1.10.211 (72) Verehrt für deine beachtlichen Erfolge im Ausbau der Wettermaschinen, gedenken wir deiner und ertränken die Trauer, die uns dein Dahinscheiden beschert hat, in der Gewissheit, dass du im Jenseits eine Fürstin sein wirst. Die Grabbeigabe bestand aus einer Säge (Museum zu Silberburg).

Sarkophag 4 im Osten

Zurad Manu - 13.3.400 - 71 Jahre im Hier, starbest Du an gebrochenem Herzen.

Wir ebnen dir den Weg ins Dort und freuen uns auf das Wiedersehen Wir ehren dich für deine Kenntnisse der Arkanogenese. Der Energiegewinn durch die Steine war ein großer Schritt für uns alle.


Nachwort

Die Gruft der Architekten wurde von einer Expeditionsgruppe erschlossen, nachdem ein Kobold sie entdeckt hatte. Der Trupp ließ aus Pietätsgründen die Grabbeigaben unangetatstet. Doch schon kurze Zeit später fielen die Schätze Grabräubernin die Hände. Zum damaligen Zeitpunkt war die Kenntnis über die alte Sprache noch nicht verbreitet, weshalb die Herausgeberin die Grabbeigaben für sicher wähnte. Es handelte sich wie oben aufgeführt um Werkzeuge, zumeist aus unbekannten Metallen, die die handwerkliche Seite der Magier zum Ausdruck brachten- wie auch ihre Bezeichnung als Architekten. Lediglich eine Säge konnte noch geborgen werden, vermutlich weil sie nur aus Eisen ist. Die Säge Elence Toltas ist im Museum zu bewundern.

Abschrift von Shira'niryn Oberste Hüterin der Bewahrer


* Bei diesem Exemplar handelt es sich um eine Abschrift des Originalwerkes. Es wurde im Jahre 0 nach Betreten der Insel der Nebel von der Hochmagierin Xa'Velle Belin, Hüterin der Schriften der Magieakademie zu Surom, gefertigt. Dem Buch selbst liegt ein Pergament bei, auf welchem offenbar eine Liste angefertigt wurde, auf der weitere Buchtitel notiert sind, die sich mit Themen ähnlichen Inhalts oder weiterführender Literatur beschäftigen. Bücherliste * index.php?title=Kategorie:Magokraten