Xenismus, Band 10-12
Xenismus - Band 10
VIII. Wirkungsweise von Magie innerhalb des Xenismus
VIII.I. Die Syllabeln der Macht
Die Syllabeln der Macht stehen innerhalb des Xenismus für die Perquam Plani, welche durch die Retex Aer getrennt wurden (siehe Kapitel 4 und 5). Ein Magier ruft folglich die Macht der Perquam Plani an um eine Magiewirkung zu erreichen. Genauer gesagt kann ein Magiewirkender (unseres Multiversums) „nur“ jene 26 Perquam Plani anrufen, für welche uns ein näheres Verständnis und damit letztlich „Zugang“ gegeben wurde. Die Übrigen (uns vorenthaltenen) Perquam Plani kennen zu lernen, zu erforschen und letztlich verwenden zu können ist eines der wichtigsten Ziele eines jeden Xenisten. Darüber hinaus gibt es konkrete Regeln, wie die Syllabeln der Macht verwendet werden, wie mit ihnen korrekte Zauberformeln gebildet werden und wie nicht. Jenes Regelwerk wird in den folgenden Kapiteln veranschaulicht.
VIII.I.I Semiotik3
Semiotik ist im Allgemeinen die wissenschaftliche Theorie vom Wesen, der Entstehung und vom Gebrauch von Zeichen. Unter „Zeichen“ sind Einheiten beliebiger Art zu verstehen, sie können gesehen, gehört oder ertastet werden. Entscheidend ist, dass sie innerhalb eines Kommunikationsprozesses eine bestimmte Bedeutung haben, die für alle Teilnehmer bekannt ist. Im Wesentlichen lassen sich die Erkenntnisse der Semiotik auf die Magietheorie im Allgemeinen und die Syllabeln der Macht im Speziellen umlegen. Im Kern geht die Semiotik von drei grundlegenden Faktoren aus, die ein Zeichen ausmachen und als solches definieren: Die Arbitrarität bezeichnet die Willkür mit welcher ein Zeichen durch Laute (in verbaler Form) beziehungsweise mit Buchstaben (in schriftlicher Form) gebildet wird. Dies ist für die Magie von enormer Bedeutung. Jene Erkenntnis (so banal sie anfangs auch klingen mag) legt fest, dass die konkrete Form einer Syllabel der Macht völlig irrelevant ist. Für eine Zauberwirkung ist folglich nicht die Lautkette (oder die Buchstabenkette) eines „In Vas Mani“ entscheidend, sondern vielmehr die geistige Fokussierung auf die Urzustände (Perquam Plani) im Geiste. Konkreter: Die Wörter, die verwendet werden, um einen gewissen Zustand zu beschreiben, sind irrelevant. Das Wesen, der Gedanke oder eben der Zustand, der durch jenes Wort assoziiert wird, ist entscheidend. Nur so ist zu erklären, weshalb völlig unterschiedliche Syllabeln der Macht (von diversen Völkern) ein und denselben Effekt erzielen können. Darüber hinaus ist auch der Umstand zu erklären, weshalb ein untotes Wesen sich durch einen „In Vas Mani“ heilt, durch einen „In Vas Mani“ eines lebenden Wesens jedoch massiv in Mitleidenschaft gezogen wird. Der Untote verwendet zwar dieselbe Syllabel „Mani“, er assoziiert sie jedoch mit etwas ihm „Leben Spendendes“, also Positiven. Ergo wird in diesem Fall ein anderes Perquam Planum angerufen, als wenn ein lebendes Wesen die exakt selbe Formel spricht. Die Konventionalität der Zeichen beschreibt nun den Umstand, dass ein Zeichen erst zu einem Zeichen wird, wenn es innerhalb eines gewissen Umfeldes, einer Gesellschaft, einem Bund oder aber einer Wissenschaft Anerkennung findet. Hier ist letztlich der Grund zu finden, weshalb die Syllabeln der Macht so sind wie sie sind. Im Falle der Syllabeln der Macht der Menschen ist deren Entstehungsgeschichte durch die Versklavung des Echsenvolkes zu erklären. Die Syllabeln der Macht sind im Wesentlichen durch die „Ursprache“ der Menschen entstanden, welche wiederum abgeleitet wurde von der Echsensprache. Ergo sind die Syllabeln der Macht der Menschen und jener des Echsenvolkes sich ausgesprochen ähnlich. Die Linearität letztlich ist für die Wirkung einer Applicatio von geringerem Interesse (sofern sie überhaupt als Magie-relevant anzusehen ist). Im Wesentlichen drückt sie aus, dass ein Zeichen sich stets ausdehnt und auch Sprache im Allgemeinen einen „raumgewinnenden“ Effekt besitzt. Schriftlich ist dies einfach nachzuvollziehen, da eine Zeichenkette mit jedem Zeichen „an Raum gewinnt“, doch auch verbal ist eine Lautfolge stets in „Ausdehnung begriffen“. Dieser Punkt ist jedoch – wie bereits geschrieben – magietheoretisch uninteressant und wird nur aufgrund der Übersichtlichkeit erwähnt.
VIII.I.II Grundlegende Grammatik der Syllabeln der Macht
Die Grammatik befasst sich im Allgemeinen mit dem Bedeutungsgehalt von bestimmten Konstellationen von Zeichen, in diesem Fall jedoch wird sie spezifischer angewendet: Innerhalb der Magietheorie ist die Grammatik insofern von Interesse, als dass sie die Zeichenkonstellationen analysiert, die notwendig sind, um einen bestimmten Bedeutungsgehalt zu erreichen. Konkreter versucht die Grammatik grundlegende Regeln zu bestimmen, wie eine Zeichenkonstellation etwas auszudrücken in der Lage ist. Diesbezüglich handelt es sich um eine Syntax-orientierte-Grammatik. Dies ist von besonderem Interesse in Bezug auf die Konstellation der Syllabeln der Macht. Jene Teildisziplin der Magietheorie ist – nach dem bestehenden Kenntnissen der Autorin – relativ „unterentwickelt“, daher ist auch jener Ansatz lediglich eine (wie die Überschrift ausdrückt) grundlegende Grammatik der Syllabeln der Macht.
Zu Beginn stellt sich die Frage, ob eine (Syntax-orientierte) Grammatik überhaupt existiert. Anhand der folgenden Applicatio will die Autorin diese Annahme beweisen: Betrachten wir die Applicatio „An Nox“ sowie „In Mani“ (ohne auf die Paraphenalia oder das Mana näher eingehen zu wollen). „An Nox“ bewirkt im Wesentlichen eine Reinigung des Victums von giftigen Substanzen. „In Mani“ bewirkt bekannter Weise eine Erschaffung von „Leben“ (bzw. Lebenskraft) im Corpus des Victums. Interessant wird es, sobald wir die „gesteigerten Formen“ jener Applicationen betrachten. „Vas An Nox“ bewirkt eine Reinigung mehrerer Victi von giftigen Substanzen, „In Vas Mani“ jedoch bewirkt eine verstärkte Erschaffung von Leben(skraft) in einem Victum. Betrachten wir nun die Konstellation der Syllabeln:
An Nox > Vas An Nox In Mani > In Vas Mani Es wird offensichtlich, dass die Syllabelkonstellation enormen Einfluss auf die Zauberwirkung an sich hat. Das „Vas“ bei „Vas An Nox“ bewirkt eine Vergrößerung der Anzahl der Victi. Das „Vas“ innerhalb des „In Vas Mani“ hingegen bewirkt eine Vergrößerung der Lebenskraft, die erschaffen wird. Dieses „Phänomen“ ist relativ einfach erklärt: Bei „Vas An Nox“ bezieht sich das „Vas“ auf das folgende „An Nox“ also die Verneinung von Gift. Die Handlung oder der Prozess des Zaubers wird durch das „Vas“ vergrößert.
Bei „In Vas Mani“ hingegen bezieht sich das „Vas“ nur auf das „Mani“, also auf die erschaffene Lebenskraft – nicht aber auf die Erschaffung der Lebenskraft als Handlung/Prozess. Das „Vas“ vergrößert folglich das Ziel der Handlung („Mani“), nicht aber die Handlung oder den Prozess selbst („In“). Dennoch ist dieses (relativ einfache) Beispiel Beweis genug um die Konstellation der Syllabeln der Macht genauer zu analysieren. Zu Beginn benötigen wir eine Klassifikation der einzelnen Bestandteile einer Applicatio. Was macht ein Zauber? Was ist ein Zauber? Ein Zauber ist immer ein Prozess, eine Handlung, folglich benötigt eine jede Applicatio eine Syllabel, die jene Handlung bestimmt. Nennen wir die Syllabel, die jene Handlung definiert „Actio“. Darüber hinaus benötigen die meisten Zauber (aber nicht alle!) ein „Ziel“, ein „Objekt“, ein „Etwas“, das jener Handlung ausgesetzt wird. Nennen wir die Syllabel, die also das Ziel der Handlung (der „Actio“) bestimmt, „Termio“. Weiters gibt es nun Syllabeln, die „Actio“ und „Termio“ näher umschreiben bzw. definieren. Diese Syllabeln werden unter dem Begriff „Permutio“ zusammengefasst. Betrachten wir jene Erkenntnis nun anhand praktischer Beispiele: „In Vas Mani“ > „In“ ist die Actio, die Handlung, der Zauber ist eine Erschaffung. „Vas“ ist eine Permutio, es modifiziert das folgende Termio, das „Mani“. Das „Mani“ ist das „Ziel“ der Actio. Folglich ist der Zauber eine Erschaffung (Actio), von verstärkter (Permutio) Lebenskraft (Termio). „Por Ort Grav“ > „Por“ ist die Actio, der Zauber bewirkt eine Bewegung. Von was? Das ist das Termio, von Energie also dem „Grav“. Und das „Ort“ modifiziert nun die Energie als magisch. Folglich ist der Zauber eine Bewegung (Actio) von magischer (Permutio) Energie (Termio). „Vas Flam“ > „Vas“ modifiziert die Handlung der Applicatio und ist damit eine Permutio. Die Handlung ist das „Flam“. Etwas wird verbrannt, und dieser Prozess, diese Handlung des Verbrennens, wird durch das „Vas“ gesteigert. In diesem Fall fehlt das Termio, die Applocatio ist folglich eine große (Permutio) Verbrennung (Actio). Diese Beispiele sind nur Exemplare, um die Wirkungsweise der drei differenzierten Funktionen von Sylablen zu veranschaulichen; man kann sie mit einer jeden anderen Applicatio beliebig fortsetzen. Interessant ist nun, dass es Regeln gibt, wie diese Funktionen gebildet werden. Die Syllabelketten sind nicht willkürlich, sie unterliegen (offenbar) konstanten Regeln. Die folgenden Regeln wurden bislang beobachtet: A)Ein jeder Zauber besitzt eine Handlung (Actio). Keine Applicatio ohne eine Actio. B)Eine jede Modifikation (Permutio) steht entweder vor einer Actio oder aber einem Termio. Die Modifikation bezieht sich immer auf die nachfolgende Syllabel (einzige Ausnahme: wenn sich mehrere Permutio auf eine Syllabel beziehen, in diesem Fall ist die Reihenfolge noch unklar). C)Das Ziel der Handlung einer Applicatio (Termio) steht immer am Ende der Applicatio. D)Die Handlung einer Applicatio (Actio) steht immer am Anfang einer Applicatio (Ausnahme: sofern eine Permutio eine Actio modifiziert, steht die Permutio zu Beginn). Der folgende „Modellzauber“ soll veranschaulichen, wie eine Zauberformel aufgebaut ist:
Permutio – Actio - Permutio – Termio
Anders dargestellt:
Modifikation der Handlung – Handlung – Modifikation des Zieles der Handlung – Ziel der Handlung
Da nicht jede Zauberformel über alle Elemente verfügt, können bei solchen Formeln die entsprechenden Elemente fallen gelassen werden. Die schematische Darstellung dient lediglich, um die Reihenfolge der Elemente darzustellen.
Die Grammatik der Syllabeln der Macht ist nötig, um den Ablauf der bekannten Applicationen näher zu verstehen, besonders relevant ist sie jedoch, um neuartige Applicationen zu kreieren. Darüber hinaus besitzt die Grammatik eine „vereinfachende Funktion“ in Bezug auf die Zauberverwebung am Abschluss einer Zauberwirkung – diesbezüglich mehr in Kapitel 8.4.
Xenismus - Band 11
VIII.II. Die Paraphenalia
Einem jeden Magiewirker sind die grundlegenden Paraphenalia und ihre Wirkungen bekannt. Dennoch fragen sich die wenigsten, warum Applicationen überhaupt Paraphenalia benötigen und welche Klassifizierungen der Wirkungsweisen der Paraphenalia möglich (bzw. hilfreich) sind. Im Folgenden wird die Autorin auf diese beiden Punkte genauer eingehen, sollte ein Leser die Wirkungsweise der Paraphenalia vermissen, so möge er in einem Grundlagenwerk nachschlagen. Dies ist nicht Thematik der folgenden Seiten. Die folgenden Passagen werden erneut stark im Kontext des Xenismus zu verstehen sein, daher ist die folgende Erklärung der Paraphenalia lediglich innerhalb der xenistischen Magietheorie gültig.
Verwendungsgründe der Paraphenalia Innerhalb des Xenismus ist die Quelle der Macht eines Magiewirkenden die Fähigkeit (über die Syllabeln der Macht) Kontakt zu den Perquam Plani herzustellen (siehe Kapitel 8.1). Jene Quelle ist an und für sich mehr als ausreichend, um jegliche Zauberwirkung zu erreichen, viel mehr ist sie sogar so stark, dass selbst die mächtigsten Magier die Macht der Perquam Plani nicht voll ausschöpfen können. Wieso also die Paraphenalia? Im Wesentlichen gibt es dafür zwei entscheidende Gründe: A) Wie bereits beschrieben sind nicht (ansatzweise) alle Perquam Plani den Menschen (und/oder den übrigen Völkern) bekannt. Teilweise können „Hilfskonstrukte“ durch geschickte Stellung der Syllabeln der Macht errichtet werden, um „fehlende“ Perquam Plani zu kompensieren. So ist es beispielsweise unnötig, das Perquam Planum des „Wassers“ benennen und „anzapfen“ zu können, da wir die Perquam Plani „An“ und „Flam“ kennen und damit dasselbe Ergebnis erzielen könnten. Dennoch gibt es Wirkungen, die wir nicht durch die Syllabeln der Macht erreichen können, daher sind die Völker sehr früh auf den Gedanken gekommen, alternative Hilfsmittel und „Magiequellen“ zu verwenden. So kam es letztlich zur Verwendung der Paraphenalia. Ergo ist die Verwendung der Paraphenalia also entstanden, um das Unvermögen zu kompensieren, jegliches Perquam Planum „anzapfen“ zu können. B) Ein weiterer Grund ist die Endlichkeit der Fähigkeit eines Magiewirkers, Macht aus einem Perquam Planum in die unsere Welt zu „transferieren“. Sofern ein Magiewirker zuviel Macht „transferiert“, sind katastrophale Konsequenzen möglich, die selbst den sofortigen Tod und/oder die Zerstörung großflächiger Gebiete beinhalten. Da ein Magiewirker jedoch sein Machtpotential maximieren will, ist es nahe liegend, neben den „externen“ Quellen (den Perquam Plani) ebenfalls „interne“ Quellen der Magie aus unserem Planum zu verwenden (die Paraphenalia). Um die Macht der Paraphenalia zu verwenden, muss deren Magie nicht erst durch den Körper des Zauberwirkenden „fließen“ (wie bei den Perquam Plani) sondern kann direkt vor Ort „entfesselt“ werden. Folglich dienen die Paraphenalia ebenfalls als Verstärker der Kräfte der Perquam Plani, die nötig sind aufgrund der beschränkten „Transportfähigkeit“ der Geisteskraft des Zauberwirkenden. Klassifikation der Wirkung der Paraphenalia Parallel zu den oben beschriebenen Verwendungsgründen für die Paraphenalia strukturiert sich die Klassifikation der Wirkung der Paraphenalia innerhalb einer Applicatio. Im Wesentlichen werden zwei Wirkungsweisen einer Paraphenalia differenziert: A)Unterstützende Wirkung B)Ergänzende Wirkung Eine unterstützende Wirkung bedeutet, dass die Paraphenalia mit einer Syllabel der Macht (also der Macht eines Perquam Planum) interagiert (oder mit der Gesamtwirkung der Applicatio), sie also in irgendeiner Art und Weise verstärkt, bindet oder unterstützt. Eine ergänzende Wirkung hingegen beschreibt den Umstand, dass der Zauberwirkende eine Applicatio sprechen will, für die ihm die nötigen Syllabeln der Macht „fehlen“ (also der Zugang zu den Perquam Plani nicht gegeben ist). Ergo muss er auf die Magie innerhalb der Paraphenalia zurückgreifen, um eine derartige Zauberwirkung bewerkstelligen zu können. Eine ergänzende Funktion liegt immer vor, wenn die Paraphenalia eine Wirkungsweise hat, die zu „Zusatzeffekten“ der Applicatio führt. Im Folgenden wird jeweils ein Beispiel für eine unterstützende und eine ergänzende Wirkung einer Paraphenalia innerhalb einer Applicatio beschrieben (wobei nicht die komplette Applicatio abgehandelt wird): Unterstützende Wirkung: „In Vas Mani“ > Der Ginseng interagiert direkt mit der Syllabel der Macht „Mani“. Konkreter verstärkt die heilende Funktion des Ginsengs die magische Kraft, die durch den Körper des Zauberwirkenden „fließt“ und durch die Syllabel der Macht „Mani“ (und damit dem Perquam Planum des Lebens) bestimmt wurde. Ergänzende Wirkung: „Ex Uus“ > Die Syllabeln der Macht definieren keineswegs die Wirkung der Applicatio hinreichend, vielmehr benötigt der Zauberwirkende die Paraphenalia, um die gewünschte Wirkung der Applicatio zu erreichen. In diesem Fall bewirkt das Blutmoos die Fokussierung der Zauberwirkung auf die Beweglichkeit und Ausdauer des Victums. Diese beiden Beispiele sind Ausnahmen, weil die Klassifikation der Wirkungsweisen der Paraphenalia relativ einfach fällt. In einigen Applicationen haben Paraphenalia multiple Wirkungsweisen. Darüber hinaus kann eine Paraphenalia Wirkungen anderer Paraphenalia modifizieren. Folglich kommen zwei weitere Klassifikationen hinzu: C)Paraphenalia – Paraphenalia Wirkung D)Multiple Wirkung Erneut jeweils ein Beispiel anhand einer konkreten Applicatio (erneut ohne die komplette Applicatio ab zu handeln): Paraphenalia – Paraphenalia Wirkung „Ex Uus“ > Das Blutmoos wirkt bei jener Applicatio direkt auf die Geschicklichkeit und Beweglichkeit des Zieles, Alraune hingegen verstärkt die Energie des Blutmooses. Die Alraune hat folglich eine Paraphenalia – Paraphenalia Wirkung. Multiple Wirkung „Des Sanct“ > Die Kombination Knoblauch/Nachtschatten ist in diesem Fall nötig, da die Syllabeln „Des Sanct“ nicht konkret genug die Wirkung der Applicatio ausdrücken. Der vergiftende Effekt des Nachtschattens würde durchaus den Schutz des Zieles verringern, da dieser Effekt jedoch nicht gewünscht wird, bedarf es des Knoblauchs, der jenen Effekt des Nachtschattens „subtrahiert“ bzw. verunmöglicht. Folglich bewirkt der Knoblauch eine direkte Modifikation des Nachtschattens, es handelt sich also um eine Paraphenalia – Paraphenalia Wirkung. Darüber hinaus bindet der Knoblauch den Nachtschatten (in Kombination mit der Syllabel „Sanct“) an den Schutz des Opfers; es handelt sich also um eine unterstützende Wirkung des Knoblauchs in Bezug auf die Syllabel „Sanct“ (sowie das Perquam Planum des Schutzes). Da der Knoblauch folglich zweierlei Wirkungen besitzt, handelt es sich um eine Multiple Wirkung (In diesem Falle eine Paraphenalia-Paraphenalia Wirkung und eine unterstützende Wirkung). Die vier Grundklassifikationen dienen dem näheren Verständnis der Paraphenalia innerhalb einer Applicatio, es ist ratsam, bei der analytischen Betrachtung einer Applicatio bei einer jeden Paraphenalia zu überprüfen, welche Wirkungen zum Tragen kommen.
VIII.III. Das Mana
Innerhalb des Xenismus ist Mana Ursprung alles Stofflichen und Nichtstofflichen. Die logische Konsequenz ist, dass auch Mana an sich stofflich und nichtstofflich sein kann. Darüber hinaus ist Mana in der Lage, alles zu durchdringen, es kann sich quasi mühelos durch die Grenzen von Stofflichem und Nichtstofflichem hinfort bewegen. Diese Eigenschaften sind für den praktischen Einsatz des Manas innerhalb einer Applicatio von entscheidender Bedeutung – wie sich im folgenden Kapitel zeigen wird. Als nächstes ist jedoch zu definieren, wie Mana konkret innerhalb einer Applicatio wirkt, bzw. wirken kann. Erneut bezieht sich jene Mana-Lehre ausschließlich auf die im Xenismus gelehrte.
VIII.III.I Vom „Zauberweben“ – Die Wirkungsformung einer Applicatio
Innerhalb des Xenismus schreibt man dem Mana zwei entscheidende Funktionen während einer Zauberwirkung zu: A)Der Transport der magischen Kraft aus den Perquam Plani in den Körper des Zauberwirkenden. B)Das „verweben“ der einzelnen magischen Kräfte (jene der Perquam Plani und jene der Paraphenalia) zu einer Zauberwirkung. Ad A) Allein die „Benennung“, die korrekte Intonation der Syllabel der Macht in Verbindung mit der Konzentration genügt nicht, um auch die entsprechende magische Macht/Kraft von dem Perquam Planum in den Körper des Zauberwirkenden zu transferieren. Hierfür ist das Mana notwendig. Durch die Eigenschaft des Manas jegliche „Grenze“ zu durchdringen (siehe oben), ist das Mana eines Zauberwirkenden der einzige (bislang bekannte) direkte Kontakt zu den Perquam Plani. Innerhalb der Xenisten wird hierbei von einer Kanalisation durch das Mana gesprochen. Ad B) Die magische Kraft des Manas ruht nun im Körper des Zauberwirkenden, nun muss jedoch die Wirkung der Paraphenalia mit jenen der Perquam Plani „verbunden“ werden. Innerhalb der Xenisten spricht man hier bildhaft von einem „Zauberweben“. Erst durch das Mana ist es dem Zauberwirkenden möglich, die verschiedenen Magieformen zu kombinieren und so die Wirkung der Applicatio zu ermöglichen. Besonders B) wird häufig unterschätzt, oftmals liegt der Irrglaube vor, dass ein Großteil des Manas durch den Transport der magischen Kraft von den Perquam Plani zum Körper des Zauberwirkenden verbraucht wird. Dem ist entschieden zu widersprechen. Die Funktion des „Zauberwebens“ ist ausgesprochen komplex. Bildhaft könnte man sagen: die magische Kraft der Perquam Plani sowie der Paraphenalia sind die Teile eines zerbrochenen Kruges, erst durch das Mana kann der Zauberwirkende nun die Scherben in der korrekten Art und Weise zusammensetzen. Bereits geringste Fehler hierbei können die Applicatio abbrechen lassen und die erhoffte Wirkung verhindern.
VIII.III.II Formen des Mana
Da innerhalb des Xenismus Mana eine ausgesprochen wichtige Funktion einnimmt, ist es zielführend, verschiedene Formen des Manas zu differenzieren. Dies ist einerseits nötig um Missverständnisse zu verhindern, anderseits um das Verständnis für das Mana als Grundstoff unseres Multiversums und ebenso dem Universum zu verstehen.
Primäres Mana Unter primärem Mana versteht der Xenismus jenes Mana, das sich seit der Creote unkontrolliert in alle Richtungen ausdehnt, das Universum „vergrößert“ und so letztlich jegliche Manifestationen ermöglicht. Das primäre Mana ist ausgesprochen dürftig erforscht. Fest steht, dass es sich um eine Art „Untergrundmana“ handelt. Darunter ist zu verstehen, dass jenes Mana uns weder direkt beeinflusst, noch durch uns beeinflusst werden kann. Fest steht ebenso, dass jenes Mana jedoch notwendig ist, um die unsere Welt zu „speisen“, es beeinflusst unser Multiversum also indirekt. Ohne es wäre letztlich keine Existenz möglich (zumindest nicht in den uns bekannten Formen der Existenz: stofflich und nichtstofflich). Primäres Mana ist letztlich jenes Mana, welches durch die Extens Exsolvo „verdünnt“ wird. Sekundäres Mana Sekundäres Mana hingegen ist „verformtes Mana“. Es ist jenes Mana, welches in allen Multiversen (und möglicherweise auch im Universum) alles Stoffliche und Nichtstoffliche darstellt. Wie bereits beschrieben ist alles Mana: Berge, Bäume, Menschen, Häuser und so weiter; korrekter müsste man sagen: alles ist sekundäres Mana (abgesehen vom primären und tertiären natürlich). Sekundäres Mana ist jenes Mana, welches durch die Creote zu der Metula, den Mens prim, den Invices und den Scillis (prim) geformt wurde. Alles was wir sehen, denken oder fühlen können ist sekundäres Mana. Sekundäres Mana ist von uns beeinflussbar, aber es ist dabei nicht als Mana zu behandeln. Diese etwas widersprüchliche Aussage erklärt sich wie folgt:
Nehmen wir einen Baum, er besteht aus sekundärem Mana. Nun können wir jenen Baum verbrennen (da Holz brennt, genauer: da das sekundäre Mana in dieser Form brennt) und damit beeinflussen. Wir können den Baum aber nicht mittels einer Mana-bannenden Funktion beeinflussen, die Applicatio „An Ort“ wird auf einen Baum keinen Effekt erzielen (obwohl er aus Mana besteht). Wie erklärt sich nun dieses Phänomen? Sekundäres Mana „übernimmt“ die Eigenschaften der Dinge, die es darstellt (eigentlich definiert es diese Eigenschaften sogar – durch seine Gestalt). Gleichzeitig verliert sekundäres Mana jedoch die „klassischen“ Eigenschaften von Mana, es kann also nicht als solches gebannt werden. Es ist möglich, aus tertiärem Mana (siehe unten) mittels Zauberwirkung sekundäres Mana zu formen. Innerhalb des Xenismus spricht man hierbei von einer „Tansformation“ der Manaform. Wichtig zum Verständnis ist aber, dass jenes „transformierte“ Mana kein „klassisches“, kein „tatsächliches“ sekundäres Mana darstellt. Innerhalb des Xenismus spricht man von sekundärem Mana „prior“ (jenes primäre Mana, das direkt durch die Creote zu sekundärem Mana wurde) und sekundärem Mana „minor“ (jenes tertiäre Mana, das durch eine Zauberwirkung zu sekundärem Mana wurde). Wofür ist jene Differenzierung nun wichtig? Sekundäres Mana prior kann durch die Zauberformel „An Ort“ nicht beeinflusst werde (siehe oben), es verfügt über die Charakteristika seines jeweiligen Zustandes (Holz brennt, Wasser verdampft, etc.). Sekundäres Mana minor hingegen kann als tertiäres Mana betrachtet werden und ist folglich durch die Zauberwirkung „An Ort“ direkt beeinflussbar, beispiele hierfür sind die Zauberwirkungen „Kal Xen“, „Kal In Ex“ oder höhere Beschwörungen. Es gibt aber auch einzelne Zauberwirkungen, in denen es den Zauberkundigen gelingt, aus tertiärem Mana sekundäres Mana prior zu formen. Dies ist an sich nicht möglich und ist nur durch eine extreme Spezialisierung des Zauberkundigen auf einen Aspekt der Magie zu erklären. Als Beispiel bietet sich die Zauberformel „In Corp Xen“ des Nekromanten an. Auf dieses Phänomen will die Autorin hier bewusst nicht eingehen. Grundsätzlich gilt: Nur sekundäres Mana minor kann durch die Zauberformel „An Ort“ (oder ähnliche) direkt beeinflusst werden, wenngleich es – wie so oft – einige wenige Ausnahmen gibt. Tertiäres Mana Tertiäres Mana ist nun „klassisches“ Mana. Von jenem Mana ist in den meisten Magietheorien die Rede. Jenes Mana ist an sich nichtstofflich und stofflich und kann durch die Geisteskraft eines Individuums gesteuert werden. Jenes Mana ist es, welches wir bannen, verstärken und direkt beeinflussen können. Ihm liegen alle „klassischen“ Eigenschaften des Manas zugrunde: Es kann stoffliche und nichtstoffliche Form annehmen, kann Stoffliches und Nichtstoffliches „durchdringen“ und ist die einzige Kraft eines Magiewirkenden, welches die Perquam Plani „betreten“ kann. Im folgenden Kapitel ist vom tertiären Mana die Rede, wenn es um die Funktion des „Zauberwebens“ geht.
Charakteristika des Mana Sekundäres Mana verfügt über keine speziellen Charakteristika, es besitzt jeweils jene Eigenschaften, die seine jeweilige Form ihm auferlegt (siehe oben). Primäres und tertiäres Mana hingegen verfügen über drei sehr entscheidende Charakteristika, jene näher zu umschreiben würde diese Arbeit deutlich überfordern, folglich folgt nur eine kurze Erwähnung eben jener Eigenschaften. Primäres und tertiäres Mana ist... A) Chaotisch – also nicht berechenbar, sich an keine kausalen Zusammenhänge haltend. B) Kreativ – siehe „Gesetz der größtmöglichen Vielfalt“ (Kapitel 4.5)
C) Alles durchdringend – sprich durch keine stofflichen/nichtstofflichen Grenzen in seiner Bewegung behindert. Diese Charakteristika scheinen anfangs etwas willkürlich, im Verlauf der Arbeit werden sie jedoch etwas genauer umschrieben und letztlich sind sie bereits durch die (xenistische-) Entstehungslehre des Universums nachvollziehbar.
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VIII.IV. Vom Wirken einer Applicatio – Vom Zauberweben
Im Folgenden werden nun die Kombination aus Syllabeln der Macht, Paraphenalia sowie dem Mana näher beschrieben. Erst der kombinative Einsatz ermöglicht eine korrekte Wirkung der jeweiligen Applicatio. A)Zauberformel Ad priori muss der Zauberwirker die entsprechende (grammatisch korrekt gebildete) Zauberformel aussprechen. Um sich „Zugang“ zu den notwendigen Perquam Plani zu verschaffen, muss er darüber hinaus die entsprechenden „Urzustände“ in dem Moment des Sprechens in seinem Geiste verinnerlichen, bildlich gesprochen: vor seinem inneren Auge „zeichnen“. Erst durch eine vollständige „Parallelisierung“ seiner Gedanken, seines Geistes und seiner Emotionen mit den vorherrschenden Zuständen innerhalb der sich öffnenden Perquam Plani wird der zweite Abschnitt der Applicatio ermöglicht. B)Transfer der magischen Kraft Ad sekundum öffnet der Zauberwirkende - sofern die beschriebene „Parallelisierung“ der Gedanken mit dem Perquam Plani erfolgreich war - einen Zugang zu den entsprechenden Perquam Plani. Nun benötigt der Zaubernde einen Teil seines Manas und eine anhaltende Konzentration, um die Kraft der Perquam Plani (teilweise) in seinen Körper zu transferieren. C)Einsatz der Paraphenalia Ad tertio kann der Zaubernde damit beginnen (sobald der beschriebene Transfer abgeschlossen ist), die Wirkungen der Paraphenalia zu entfesseln. Eine konkrete Reihenfolge der Paraphenalia ist – nach bisherigen Kenntnisstand – keinen Regeln unterworfen, vielmehr erscheint sie je nach Applicatio teilweise als sinnvoll, teilweise als nicht notwendig. D)Zauberweben Ad quantum muss der Zaubernde die gewünschte Zauberwirkung in seinem Geiste abbilden. Dies ist notwendig, um durch das Mana die verschiedenen Elemente korrekt zu „verbinden“ und so die Zauberwirkung zu „formen“. Das Mana erreicht so die diversen wechselseitigen Beziehungen zwischen den Paraphenalia und den Syllabeln der Macht (genauer: der durch die Syllabeln gerufenen Kraft der Perquam Plani). Die unter Kapitel 4.2 beschriebene Grammatik ist hierbei hilfreich, da zumindest die Beziehungen der Syllabeln der Macht bereits definiert sind. Das Mana muss nun primär die Wirkungen der Paraphenalia auf die Syllabeln der Macht (unterstützend/ergänzend) beziehungsweise die Wirkungen der Paraphenalia untereinander (Paraphenalia – Paraphenalia Wirkung) bewirken.
VIII.V. Praktische Beispiele von Applicationen
Im Folgenden werden die – überwiegend theoretischen – Ausführungen anhand von drei praktischen Beispielen veranschaulicht. Es werden dabei sämtliche Klassifikationen vorgenommen, die in den vorangegangenen Kapiteln beschrieben wurden.
VIII.V.I. Manabrand
Zauberwirkung: Der Applicatio bewirkt eine schlagartige Bannung eines Teiles des Manas des Victum. Zauberformel: Die Syllabeln „Ort Rel“ wirken innerhalb jener Applicatio als Zauberformeln. grammatisch betrachtet stellt das “Rel“ die Actio, ergo die Handlung der Applicatio dar. Das „Ort“ definiert bzw. modifiziert nun das „Rel“ (also die Veränderung) als eine „magische Veränderung“; folglich handelt es sich beim „Ort“ um eine Permutio. Paraphenalia: Die Zauberformel der Applicatio ist relativ unkonkret, es wird die Art der Veränderung kaum definiert. Zwar wird die Veränderung als magisch definiert, es wird aber nicht bestimmt, ob es nun eine positive oder negative Veränderung bedingt. Folglich müssen wir die Paraphenalia genauer betrachten, um das „Wesen der Veränderung“ zu bestimmen. Die Applicatio benötigt drei Paraphenalia: die Schwarze Perle, Alraune sowie die Spinnenseide. Die Schwarze Perle beherbergt die Kräfte der Teleportation, Astralreisen, Energienutzung sowie der Energiebannung. Die Alraune steht im Allgemeinen für einen Stärke- und/oder Energiefokuss. Die Spinnenseide hingegen bewirkt die Geistbindung, die Geistbeeinflussung sowie die Beschwörung. Im Folgenden nun die einzelnen differenzierten Wirkungen der Paraphenalia innerhalb jener Applicatio: Schwarze Perle: Die Wirkung der Schwarzen Perle - innerhalb jener Applicatio - ist ergänzend. Die Schwarze Perle ergänzt die Syllabel „Rel“ durch die Wirkung der Energiebannung (da das „Wesen der Veränderung“ bestimmt wird). Konkreter: Die Energiebannende Funktion der Schwarzen Perle ergänzt die Syllabel „Rel“ um eine Energie bannende Funktion. Es handelt sich ergo um eine ergänzende Wirkung.
Alraune: Die Alraune fungiert - innerhalb jener Applicatio – als eine Paraphenalia – Paraphenalia Wirkung. Die energiefokussierende Funktion der Alraune bewirkt eine Verstärkung der Energiebannung der Schwarzen Perle. Indirekt wird dadurch wiederum die Syllabel „Rel“ beeinflusst (da jene durch die Schwarze Perle beeinflusst wird), dennoch liegt nur in Bezug auf die Alraune „lediglich“ eine Paraphenalia – Paraphenalia Wirkung vor. Spinnenseide: Die Spinnenseide fungiert – innerhalb jener Applicatio – unterstützend. Sie wirkt unterstützend zur Syllabel „Rel“, da sie die Veränderung an den Geist des Victums bindet. Ergänzt wird die Veränderung dadurch nicht, es werden keinerlei „Zusatzeffekte“ wie beispielsweise die Energiebannung durch die Schwarze Perle herbeigeführt. Ergo wirkt die Spinnenseide „lediglich“ unterstützend, was jedoch ausgesprochen wichtig ist, da nur so das Mana des Victums auch „getroffen“ (bzw. erreicht) werden kann. Zusammenfassung Syllabeln der Macht/Paraphenalia: Die Syllabeln „Ort Rel“ bewirken eine magische (Permutio) Veränderung (Actio) am Victum. Die Schwarze Perle ergänzt nun die Veränderung (also das „Rel“) durch ihre energiebannende Funktion. Da die Veränderung („Rel“) bereits durch das „Ort“ als magische Veränderung definiert wurde, wird die energiebannende Funktion der Schwarzen Perle direkt an die magische Kraft des Vicutums gebunden. Diese Bindung wird wiederum durch die Spinnenseide erreicht, sie bindet den Gesamteffekt der Applicatio an das Victum (unterstützend). Die Alraune hingegen wirkt direkt auf die Schwarze Perle und damit die energiebannende Funktion, sie wird durch die Alraune durch ihre energiefokussierende Funktion verstärkt. Die Alraune wirkt folglich mit einer Paraphenalia – Paraphenalia Wirkung. Abschließend wird die Abhandlung anhand der 4 Schritte einer Zauberwirkung (siehe Kapitel 8.4) darstellen, wie jene Applicatio exakt gewirkt wird: A)Zu Beginn spricht der Zauberwirker die Syllabeln „Ort Rel“ aus, er muss dabei die arkane Magie an sich sowie die Veränderung in seinem Geist fokussieren und so stark verinnerlichen, dass ihm der Zugang zu den Perquam Plani „Ort“ und „Rel“ ermöglicht ist. B)Anschließend verwendet der Zauberwirker einen Teil seines Manas, um die arkane Kraft der beiden Perquam Plani in seinen eigenen Körper zu transferieren. C)Daraufhin entfesselt der Zauberwirker die magische Kraft der Paraphenalia, der Schwarzen Perle, der Alraune sowie der Spinneseide. D)Abschließend „verwebt“ der Zauberwirker die Kräfte der Perquam Plani sowie der Paraphenalia miteinander (wie exakt: siehe oben) und „formt“ so die gewünschte Zauberwirkung.
VIII.V.II. Magie Bannen
Zauberwirkung: Die Applicatio bewirkt die Aufhebung sämtlicher auf einem Ziel ruhender Zauberwirkungen. Zauberformel: Die Syllabeln „An Ort“ wirken als Zauberformel der Applicatio, gemäß der grammatischen Klassifikation stellt „An“ den Actio (die „Handlung“) dar, „Ort“ hingegen ist das Ziel der Handlung, also den Termio. Korrekt übersetzt lautet die Zauberformel: „verneine Magie“. Paraphenalia: Die Applicatio benötigt drei Paraphenalia: den Knoblauch, die Alraune sowie die Schwefelasche. Knoblauch steht im Allgemeinen für eine schützende Wirkung oder aber für den Schutz an sich. Alraune steht für einen Stärke- und/oder Energiefokus. Die Schwefelasche hingegen beherbergt die Wirkungen des Feuers, des Lichtes sowie der Explosion. Im Folgenden nun die einzelnen differenzierten Wirkungen der Paraphenalia: Knoblauch: Die Wirkung des Knoblauches ist innerhalb jener Applicatio mit jener des Schutzes an sich zu beschreiben. Da die Syllabeln der Macht in keiner Weise den Schutz definieren, handelt es sich um eine „klassisch“ ergänzende Wirkung jener Paraphenalia. Da die Applicatio den Schutz des Victums jedoch nicht erhöht, muss ein anderer Erklärungsansatz für die Funktion des Knoblauchs gefunden werden. Der Knoblauch fungiert innerhalb jener Applicatio als eine Art „Fokus“, die Zauberwirkung des „An Ort“ betrifft indirekt durchaus den Schutz des Victums. Um dies näher zu verstehen, müssen wir zunächst „Schutz“ genauer definieren. Was ist Schutz? Schutz ist immer eine „etwas umhüllende“ also schützende Kraft. Exakt jene das Victum „umhüllende“ Kraft dient nun als Angriffsfläche für jene Applicatio, der Knoblauch binden folglich die Applicatio an sämtliche das Victum schützende, „umhüllende“ Effekte. Schwefelasche: Die Wirkung der Schwefelasche ist relativ einfach erklärt. Ihre Wirkung – innerhalb jener Applicatio – ist jene der Explosion. Erneut eine kurze Definition, was eine Explosion ausmacht: Eine Explosion zerstört etwas schlagartig, es „zerkleinert“ ein „etwas“ in kleinstmögliche Einheiten, sodass anschließend der Effekt des Explodierten nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Parallel hierzu die Wirkungsweise der Schwefelasche innerhalb jener Applicatio: jeglicher magischer Effekt, der auf dem Victum ruht, wird „überfallsartig“ vom Victum gerissen und so stark zerstreut, dass keinerlei magische Effekte mehr vorhanden sind. Die Klassifikation dieser Paraphenalia ist etwas komplexer: Es handelt sich um eine ergänzende Wirkung, da die konkrete Form der Verneinung genauer definiert wird (durch den explosiven/zerstreuenden Charakter). Es handelt sich folglich um eine ergänzende Wirkung. Alraune: Die Alraune dient innerhalb jener Applicatio als Energiefokus. Einerseits verstärkt die Alraune die Syllabel „An“ und wirkt daher unterstützend. Andererseits verstärkt die Alraune die Wirkung der Schwefelasche und wirkt daher mit einer Paraphenalia – Paraphenalia Wirkung. Ergo handelt es sich um eine multiple Wirkung (unterstützend/Paraphenalia - Paraphenalia). Zusammenfassung Syllabeln der Macht/Paraphenalia: Die Syllabeln der Macht bedeuten eine Negation (Actio) von Magie (Termio). Die Schwefelasche wirkt nun ergänzend auf die Syllabel „An“. Ergänzend, da die konkrete Form der Negation näher definiert wird; die Magie des Victums wird schlagartig verteilt, sie „explodiert“ folglich. Die Alraune wirkt hingegen multipel und verstärkt im Wesentlichen den zuvor genannten Effekt der Verneinung. Einerseits unterstützt die Alraune die arkane Kraft des „An“ (genauer, des Perquam Planum „An“), anderseits unterstützt die Alraune ebenfalls die „explosive“ Form der Verneinung, bewirkt durch die Schwefelasche (Paraphenalia – Paraphenalia Wirkung). Der Knoblauch hingegen wirkt als Art Fokus, um die – das Victum umhüllenden – schützenden Effekte anzugreifen. Folglich bewirkt der Knoblauch, dass die Applicatio sich gleichsam zu den schützenden Effekten „um das Victum legt“ und so dessen Magie angreift. Abschließend wird die Abhandlung anhand der 4 Schritte einer Zauberwirkung (siehe Kapitel 8.4) darstellen, wie jene Applicatio exakt gewirkt wird: A)Zu Beginn spricht der Zauberwirker die Syllabeln „An Ort“ aus, er muss dabei die Verneinung an sich sowie die arkane Magie in seinem Geist fokussieren und so stark verinnerlichen, dass ihm der Zugang zu den Perquam Plani „An“ und „Ort“ ermöglicht ist. B)Anschließend verwendet der Zauberwirker einen Teil seines Manas, um die arkane Kraft der beiden Perquam Plani in seinen eigenen Körper zu transferieren. C)Daraufhin entfesselt der Zauberwirker die magische Kraft der Paraphenalia, des Knoblauchs, der Alraune sowie der Schwefelasche. D)Abschließend „verwebt“ der Zauberwirker die Kräfte der Perquam Plani sowie der Paraphenalia miteinander (wie exakt: siehe oben) und „formt“ so die gewünschte Zauberwirkung.
VIII.V.III. Magiespiegel
Zauberwirkung: Das Victum wird von einem schützenden „Schild“ umhüllt, welches die erste schädliche Zauberwirkung auf den Verursacher reflektiert. Zauberformel: Die Syllabeln der Macht „In Jux Sanct“ definieren die Perquam Plani welche innerhalb jener Applicatio angerufen werden. Grammatisch betrachtet stellt „In“ die Actio dar, es handelt sich um eine Erschaffung. „Sanct“ ist das Ziel der Erschaffung, ergo das Termio. „Jux“ umschreibt das Termio genauer, ergo handelt es sich um eine Permutio. Korrekt übersetzt lautet die Zauberformel: „erschaffe (einen) schadenstiftenden Schutz“ Paraphenalia: Die Applicatio benötigt Knoblauch, Alraune sowie Spinnenseide. Der Knoblauch steht wie bereits beschrieben für den Schutz an sich, aber auch den Prozess des Schützens. Die Alraune steht für die Energie- und Stärkefokussierung. Die Spinnenseide hingegen steht für die Geistbindung, die Geistbeeinflussung sowie die Beschwörung. Im Folgenden nun die einzelnen differenzierten Wirkungen der Paraphenalia innerhalb jener Applicatio: Knoblauch: Der Knoblauch wirkt innerhalb jener Applicatio klassisch schützend und demnach unterstützend in Bezug auf die Syllabel „Sanct“, welche ebenfalls für den Schutz steht. Die schützende Funktion des Knoblauchs wirkt jedoch relativ unkonventionell (bedingt durch die Syllabeln der Macht), da das Victum lediglich vor einer weiteren aggressiven Zauberwirkung geschützt wird. Der Knoblauch bewirkt darüber hinaus, dass lediglich Schadenbringende Applicationen durch jene Zauberwirkung beeinflusst/reflektiert werden. Alraune: Die Alraune wirkt in zweierlei Weise, ergo handelt es sich um eine multiple Wirkung. Einerseits verstärkt die Alraune die Energie der Syllabel „Jux“, also die schadenstiftende Funktion der Applicatio, es liegt also eine unterstützende Funktion vor. Auf der anderen Seite bewirkt die Alraune eine Energiefokussierung auf das Victum, welches eine Zauberwirkung auf den durch jene Applicatio Geschützten wirkt. Sie ist also für das „Zurückwerfen“ der Zauberwirkung verantwortlich, diesbezüglich liegt eine ergänzende Funktion vor (da die eigentliche Reflektion des Zaubers allein durch die Syllabeln der Macht nicht beschrieben ist). Spinnenseide: Die Spinnenseide wirkt mehr oder minder parallel zur Alraune, sie wirkt ebenfalls multipel. Zunächst bewirkt die Spinnenseide eine Bindung jener Applicatio an den Geist des Victums, des Zauberwirkenden. Diesbezüglich liegt eine unterstützende Wirkung vor. Darüber hinaus wird jedoch (ähnlich wie bei der Alraune) ein Teil der arkanen Kraft der Spinnenseide in jener Applicatio am Victum „gespeichert“. Diese „gespeicherte Kraft“ bewirkt, dass im Falle einer Zauberwirkung auf den durch „In Jux Sanct“ Geschützten die Spinnenseide nun die reflektierte Zauberwirkung an den neuen Geist bindet – nämlich an den des Angreifers. Diesbezüglich liegt eine ergänzende Wirkung vor. Darüber hinaus liegt jedoch ebenfalls eine Paraphenalia – Paraphenalia Wirkung vor. Alraune und Spinnenseide „speichern“ einen Teil ihrer arkanen Kraft am Victum jener Applicatio. Sofern nun ein magischer Angriff erfolgt, sorgt die Alraune für die Fokussierung der Zauberwirkung auf ein neues Ziel (sie bewirkt also das Reflektieren), die Spinnenseide hingegen bindet nun die reflektierte Zauberwirkung an den Wirker (sie bestimmt also den Angreifer als neues Ziel). Zusammenfassend wirkt die Spinnenseide also dreifach, einerseits unterstützend (da durch sie die Applicatio an das Victum gebunden wird), anderseits ergänzend (da durch sie ein neues Ziel des Angriffsspruches auf das geschützte Victum gewählt wird) und es liegt eine Paraphenalia – Paraphenalia Wirkung vor (da die Spinnenseide die Fokussierung durch die Alraune auf ein neues Victum des Angriffsspruches „leitet“). Zusammenfassung Syllabeln der Macht/Paraphenalia: Die Syllabeln „In Jux Sanct“ bedeuten erschaffe (Actio) einen schadenstiftenden (Permutio) Schutz (Termio). Der Knoblauch bewirkt in Zusammenhang mit der Syllabel „Sanct“ die schutzbringende Funktion der Applicatio. Er wirkt also unterstützend. Darüber hinaus definiert der Knoblauch, dass lediglich Angriffszauber reflektiert werden (da nur durch sie der Schutz gefährdet ist). Die Alraune und Spinnenseite wirken nun multipel. Die Alraune bewirkt eine Verstärkung der arkanen Kraft der Perquam Planum des „Schadens“, also dem „Jux“ – und wirkt damit unterstützend. Die Spinnenseide bewirkt nun eine Bindung der Applicatio am Geist des Victums (nur so können auch Geistige Angriffe reflektiert werden) – und wirkt damit unterstützend. Sowohl Alraune als auch Spinnenseide, „speichern“ jedoch einen Teil ihrer arkanen Kraft am Victum (für die Dauer des Spruches), jene Kraft wird erst gewirkt, sobald eine Angriffsapplicatio das geschützte Victum trifft. In diesem Fall wirkt die Alraune als Energiefokuss. Die Alraune bestimmt also, dass die Applicatio, die gegen das geschützte Victum gewirkt wird, eine neue „Richtung“ erhält – wodurch sie ergänzend wirkt. Die Spinnenseide interagiert nun mit der Alraune (Paraphenalia – Paraphenalia Wirkung) und „leitet“ die zurückgeworfene Applicatio, indem die Spinnenseide jene Applicatio an den Geist des neuen Victums bindet; diesbezüglich liegt eine ergänzende Wirkung vor. Abschließend wird die Abhandlung anhand der vier Schritte einer Zauberwirkung (siehe Kapitel 8.4) darstellen, wie jene Applicatio exakt gewirkt wird: A)Zu Beginn spricht der Zauberwirker die Syllabeln „In Jux Sanct“ aus. Er muss dabei die Zustände der Erschaffung an sich, des Schadens sowie des Schutzes geistig fokussieren und so stark verinnerlichen, dass ihm der Zugang zu den Perquam Plani „In“, „Jux“ und „Sanct“ ermöglicht wird. B)Anschließend verwendet der Zauberwirker einen Teil seines Manas, um die arkane Kraft der drei Perquam Plani in seinen eigenen Körper zu transferieren. C)Daraufhin entfesselt der Zauberwirker die magische Kraft der Paraphenalia, des Knoblauchs, der Alraune sowie der Spinnenseide. D)Abschließend „verwebt“ der Zauberwirker die Kräfte der Perquam Plani sowie der Paraphenalia miteinander (wie exakt: siehe oben) und „formt“ so die gewünschte Zauberwirkung.
VIII.V.IV. Zusammenfassung
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die oben beschriebenen Zauberwirkungen exemplarischer Natur sind. Eine jede Applicatio kann nach den beschriebenen grammatischen und klassifizierenden Paraphenalia - Wirkungen analysiert und schließlich erklärt werden. Darüber hinaus wird erneut betont, dass jenes Erklärungsmodell lediglich auf den Xenismus bezogen Gültigkeit besitzt. Es gibt zahllose alternative Erklärungen der Zauberwirkung; die hier vorgestellte Analysemöglichkeit stellt lediglich die von der Autorin verwendete dar. Darüber hinaus erheben jene Kapitel keinen Anspruch auf Vollständigkeit, es ist sehr wohl möglich, dass weitere Wirkungen der Paraphenalia als neue Klassifizierungen sinnvoll sein werden und dementsprechend angefügt werden. Ebenfalls ist die Grammatik lediglich von grundlegender Natur, es scheint beispielsweise zutreffend, dass (beinahe) jeder Zauber einen Imperativ darstellt. Da jedoch kein nennenswerter Erkenntnisgewinn dadurch gegeben ist und bei einzelnen Zauberwirkungen Probleme bei jener These auftreten, ist diese Theorie noch in Bearbeitung. Weitere Erkenntnisse werden sicherlich folgen und in den weiterführenden Arbeiten der Autorin veranschaulicht.
* Bei diesem Exemplar handelt es sich um eine Abschrift des Originalwerkes. Es wurde im Jahre 0 nach Betreten der Insel der Nebel von der Hochmagierin Xa'Velle Belin, Hüterin der Schriften der Magieakademie zu Surom, gefertigt. Dem Buch selbst liegt ein Pergament bei, auf welchem offenbar eine Liste angefertigt wurde, auf der weitere Buchtitel notiert sind, die sich mit Themen ähnlichen Inhalts oder weiterführender Literatur beschäftigen. Bücherliste *