Die Seele und der Tod

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Diesseits und Jenseits - Eine Theorie der zwei Ebenen

Um die folgende Ausführung zu verstehen und bildlich nachvollziehen zu können, ist es nötig zuvor auf das Schaubild der magischen Ebenen einzugehen, auf welcher diese Arbeit beruht. Entgegen vielen anderen Theorien, die unter den magischen Wissenschaftlern kursieren, basiert diese hier lediglich auf zwei Ebenen, welche von einem unendlichen und allumfassenden Universum umspannt ist, in welchem sich die formlosen Horte aller magischen, dämonischen und elementaren Wesen befinden. Doch befinden sich hier nur die reinen Energien und Elixiere dieser Wesen, pure Kräfte, die mit dem Befüllen durch eine Seele gebändigt werden. Hier könnten nun die überaus komplexen Modelle, wie jene von Alirion Damotil oder Lucien Dahn Anwendung finden, doch schweifen diese weit von den Theorien dieser Arbeit ab.

Die eigentlichen Ebenen kann man sich bildlich als zwei Halbkugeln vorstellen, welche zu einer einzigen Kugel zusammengefügt werden. Die obere Hälfte stellt das Diesseits dar. Die Ebene auf der sich alles Greifbare befindet, alles Leben, gleich in welcher Form, Art ‚und Weise. In dieser Ebene besitzt alles eine Gestalt und zehrt an den Kräften der Welt und hält gleichermaßen das Gleichgewicht aufrecht.

Die Membrane zwischen diesen Welten sind empfindlich und dünn und gleichzeitig so stark, dass eine bewusste Durchquerung den Geist erheblich belasten kann, wenn er nicht gut genug vorbereitet ist. Zur Zeit des Samhain-Festes wird diese Membran durch den Einfluss des Blutkometen schwächer und durchlässiger, aber auch an manchen Orten im Diesseits ist die Membran wesentlich dünner. Häufig sind dies Orte, an denen der Tod eine große Rolle spielt, wie Begräbnisstätten oder Schlachtfelder oder Orte, an denen mächtige Rituale abgehalten wurden und Energien freigesetzt wurden. Hier ist es dann wesentlich leichter, in die Nive-moarte (Totenebene) einzudringen und die Chance größer, auch unbeschadet als Lebender zurück zu kehren.

Die untere, dunkle Hälfte stellt das Jenseits dar. Der Hort, den man auch als Totenreich oder auch als die Nive-moarte bezeichnen könnte. In dieser Ebene existiert kein Leben in diesem Sinne. Hier findet man vielmehr die Grundlage des Lebens selbst. Es ist der Hort aller Seelen, gleich von welchem Wesen sie stammen. In unserer Welt, dem Diesseits, besitzt alles Lebende eine Seele. Menschen, Tiere, selbst magische und dämonische Wesen. Ob nun die Seele eines Drachens, eines Elementars oder einer kleinen Wühlmaus. Alle haben ihren Ursprung in der Totenebene und kehren dorthin zurück, doch dies wird in der weiteren Arbeit näher beschrieben.

Was ist die Seele?

Ehe wir tiefer auf die Thematik und Problematik Duh (die Seele) und Moarta (der Tod) eingehen können, bedarf es zunächst einer Aufklärung, was das Duh, also die Seele, an sich überhaupt ist. Hierbei beziehe ich mich zum Teil auf eigene Forschungsergebnisse, zum Teil auch auf allgemeine und fachliche Literatur.

Aussehen

Wie sieht das Duh aus'? Eine nicht zu verachtende Frage, denn wie soll man über etwas forschen, wenn man nicht weiß, wie es aussieht? Grundsätzlich hat die Seele keine physische Manifestierung. Man kann eine Seeleweder schmecken, noch riechen, noch berühren. Jedoch kann man sie „fühlen“. Hierbei ist nicht das Fühlen gemeint, wie wenn man eine Oberfläche mit dem Finger berührt, sondern vielmehr das Empfinden wie von Wärme oder Kälte oder der Luftzug auf der Haut. In der Tat sind es genau diese drei Empfindungen, die entstehen, wenn eine Seele wandelt. Was es mit dem Seelenwandel auf sich hat, wird später noch genauer beschrieben. Tatsache ist, dass man trotz den allgemeinen Überlieferungen eine Seele mit bloßem Auge nicht ohne weiteres sehen kann. Um eine Seele sehen zu können, muss man seinen eigenen Geist durch Meditation und Trance auf die Ebene der Toten bringen. Und auch hier ist das Aussehen der Seelen unterschiedlich und scheinbar abhängig von der Todesart, dem Wesen der verstorbenen Person und nicht zuletzt der Lebensart dieser Person. Es gibt alle möglichen Variationen. Helle Lichtkegel, Lichtauren, Flammen-Auren, Eis-Auren, sich verflüchtigende Schatten, flimmernde durchsichtige Schemen.

Wenn sich eine Seele in der unsrigen Ebene manifestiert, dann spricht man allgemein von einem Geist bzw. Gespenst. Diese Wesen sind Abbilder oder groteske Formen der Seelen, weiche sich weigern, unsere Weit zu verlassen, entweder, weil sie zu viel Wut in sich tragen oder weil sie auf irgendeine Weise noch eine Aufgabe zu erfüllen haben. Manche verlassen diese Welt auch nicht, weil sie ihren eigenen Tod nicht wahrhaben wollen.

Sitz der Seele

Nun, wo wir wissen, dass eine Seele keine feste und immer gleiche Erscheinung hat, stellt sich die Frage, wo die Seele eines lebendigen Wesens sitzt. Für diese Antwort, ziehe ich ebenfalls meine eigenen Forschungsergebnisse zu Rate. Diese entstanden zum Beispiel durch die zuvor erwähnte Geistwanderung auf die Nive-moarte - die Totenebene. Durch diese besagten Wanderungen, sowie ausführlichen Beobachtungen bei diversen Testobjekten, gelangte ich zu dem ersten Schluss, dass die Seele ihren Sitz im Innersten eines Wesens besitzt. D.h. sie schwebt nicht darum herum wie eine Motte um das Licht. Die Beobachtungen machen das sehr deutlich, da bei den Testobjekten stets eine körperliche Veränderung mit einher ging, welche schon im Punkt 'Aussehen' angesprochen werden und auch noch einmal im Punkt 'Eigenschaften' weiter aufgegriffen werden. Tatsächlich kann man bei den Beobachtungen von einem „Verlassen des Körpers“ sprechen. Denn solche Lichterscheinungen, wie zuvor beschrieben gingen stets von den Körpern der Probanden aus, ebenso die beobachtete Temperaturschwankung. Manchmal wird auch ein gewisses Zusammenfallen oder Zusammensacken beobachtet, welches einerseits natürlich auf das Versagen der körperlichen Funktionen und somit der Aufrechterhaltung von Körperspannung zurück zuführen ist, doch aber auch so stark beobachtet werden konnte, dass man auch davon ausgehen kann, dass tatsächlich etwas nun fehlt, was dem Körper eine zusätzliche Fülle verlieh. Somit ist eben davon auszugehen, dass die Seele im Körper sitzt, alleine schon, weil ein Sitz außerhalb nicht nachvollziehbar ist. Sie wäre gelöst, hätte keinen Bezug zur Person und könnte ihm somit gar nicht seine Charakterzüge verleihen (siehe hierzu, auch das Unterkapitel „Funktion"). Damit ist also viel Interessanter, wo genau im Körper die Seele sitzt. Diese Frage ist wesentlich schwieriger zu beantworten.

Während meinen ausgiebigen Forschungen wurde sehr deutlich, dass die Seele speziell über den Brustkorb entweicht. Es verhält sich ähnlich wie bei einem Wasserschlauch. Bohrt man hier an der dicksten Stelle ein Loch in den Schlauch, so entweicht sehr schnell, sehr viel Wasser. Bohrt man das Loch an einer kleineren Stelle, beispielsweise am Schlauchhals, so entweicht das Wasser nur sehr langsam, einfach weil es länger dauert, bis das Wasser durch diese Stelle fließt. Somit kann man hier auch davon ausgehen, dass physikalische Gesetze mitunter eine Rolle spielen könnten. Nun befindet sich im Brustkorb auch der Antrieb des Körpers, das Herz, weshalb es logisch scheint, dass die Seele genau dort sitzt. Allerdings benötigt die Seele auch eine Verknüpfung mit dem Geiste. Dem Gehirn. Dem Verstand. Damit das Gefäß ein funktionierendes Wesen wird, das nicht nur von reinen Instinkten getrieben wird, müssen eben die Nervenbahnen mit der Seele verknüpft werden. Diese bildet den Charakter und steuert die Handlungen eines jeden Wesens, gleich wohl in welche Richtung. Außerdem Ist diese Verknüpfung sehr wichtig, um bewusste Geist- oder Seelenwanderungen durchzuführen, ohne dass man sich selbst verliert. Näheres zum bewussten Wandern ist im Kapitel „Drumetjiere-Duh — Seelenwanderung” nach zu lesen.

Eigenschaften Wie bereits erwähnt, ist eine Seele nicht stofflich. Zudem besitzen Seelen ihre eigenen Temperaturen. Ich beobachtete Temperaturunterschiede bis zu zwei Grad plus und fünf Grad minus. Dabei spielen abermals wieder Todesart und Charakter des Verstorbenen eine Rolle. Gerade jene, deren Seelen schon vorher kühl und verdorben waren, verursachen einen stärkeren Temperaturabfall. Dies äußert sich während des Todesprozesses. Es sind größtenteils nur feine Unterschiede, doch wenn man sich genau konzentriert, kann man die veränderte Lufttemperatur in den ersten Augenblicken nach Eintritt des Todes - ehe der Leichnam von selbst aufgrund des Organversagens auskühlt - spüren. 0b eine Seele von Grund auf positiv oder negativ behaftet ist, konnte ich während meinen Forschungen noch nicht ergründen. Jedoch bin ich recht sicher, dass sie vom Lebenslauf des Individuums zusätzlich in die eine oder andere Richtung beeinflusst wird. Außerdem ist die Seele an sich nicht endlich. Sie hat keinen Rahmen, keine Grenze. Auch wenn der Körper das Gefäß Ist, so besitzt die Seele an sich kein messbares Volumen. Eine Seele, die einst in einem Drachen wohnte, könnte so auch einen Menschen oder noch kleineres Wesen ausfüllen. Ebenso verhält es sich umgekehrt, auch wenn beide Varianten vermutlich eher selten sind, da Seelen, wie bereits erwähnt, immer etwas von ihrem früheren Dasein mitnehmen. Es Ist aber nicht auszuschließen, dass beispielsweise mächtige Magier eine Seele besitzen, die vor vielen Seelenwanderungen einst in einem Drachen innewohnte. Oder ein einfältiger Mensch die Seele einer Maus besitzt. Doch dies sind nur Vermutungen und haben noch keine wissenschaftlichen Grundlagen. Endlich sind Seelen lediglich in ihrer Anzahl. Unsere Welt benötigt ein gewisses Gleichgewicht um zu existieren, somit sind auch die Seelen einem gewissen Gleichgewicht unterworfen. Gibt es genug wandelnde Seelen, so kehren verstorbene Seelen zurück In die Seelensphären.

Funktion

"Obwohl die Seele etwas Unscheinbares, um nicht zu sagen unsichtbares ist, welches man weder greifen nach wirklich sehen kann, ist die Seele das, was ein lebendes Wesen ausmacht. Zur Definition von Leben und Tod ist hier das Werk „Das Gesicht des Todes"ˡ von einem engen Vertrauten zu empfehlen. Es zählt jedoch hier lediglich die physischen Bedingungen dieser Definition auf und berücksichtigt nicht, dass es auch das Stadium des „Untoten” gibt. Der Untote unterscheidet sich vom wahren Toten durch die Weigerung wirklich alle Tätigkeiten des Gehirntraktes einzustellen. Im Untotendasein werden minimale Gehirnfunktionen aufrecht gehalten, diese gehen von Bewegungssteuerung, über geringe Sprachsteuerung hin zur Interaktion mit der Umwelt durch Handlungen und manchmal sogar Zauberei. Essentiell ist bei Untoten, dass sie kaum noch einen eigenen Willen Besitzen, sie werden allein entweder vom reinen Urinstinkt „Essen“ geleitet oder durch magische Einflüsse von anderen Individuen gesteuert. Diese Umstände basieren auf der Tatsache, dass sie keine Seele mehr besitzen. Die Seelen haben den Körper verlassen und nur noch eine triebgesteuerte Hülle hinterlassen.

Die Seele ist der Sitz unseres Wesens. Die Seele prägt unseren Charakter, verleiht uns die persönlichen Eigenschaften und Werteinstellungen. Auch ein Mensch welcher im Volksmund keine Seele besitzen dürfte, aufgrund bösartiger Taten, besitzt diese dennoch, denn ohne wäre er nur ein Wesen, von Trieben genährt und kaum zu eigenem Denken, Fühlen und Handeln fähig. Gleich wohl welche Richtung ein Mensch einschlägt, die Seele verleiht ihm sein eigenes Wesen und zeichnet ihn als Individuum aus.

Nun wo wir die Grundlagen über die Seele kennen, kommen wir zu den essentiellen Dingen der Seelenforschung. Viel wichtiger als das Aussehen, gar als die persönliche Note ist das, was mit einer Seele passiert, wenn sie den Körper eines Lebewesens verlässt. Denn genau (das wird sie unweigerlich tun, wenn der Körper vergeht. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, wie eine Seele den Körper verlassen kann. Zunächst wird der natürliche Seelenkreisiauf beschrieben. Danach die Situationen durch die ger Kreisiauf unterbrochen oder verändert werden kann.

Caktkalfw-duk - Dulenkaul

Der natürliche Seelenkreislauf ist ähnlich wie die Problematik von Henne und Ei. Was war zuerst da? Henne oder Ei? Seele oder Gefäß?

Grundsätzlich haben wir ja bereits erkannt, dass beides unabhängig voneinander irgendwo existieren kann, dass jedoch ein Lebewesen ohne Seele willen- und harakterlos ist. Eine Seele ohne ein Gefäß Ist nur ein nichtgreifbares, unabhängig funktionierendes spirituales Wesen. Ohne Gefäß besitzt die Seele keinerlei Funktion. Sie sind irrende Erinnerungen, Gefühle, Werte und Vorstellungen, ohne Halt und Form.

Somit kann es keine Antwort auf die Frage „Was war zuerst da?“ geben, denn das "eine kann ohne das andere existieren, aber nicht Jeben.

Seelen sind, wie bereits früher in dieser Arbeit beschrieben, endlich. Sie sind unsterblich, doch gibt es nur eine begrenzte Anzahl. Jene, weiche keine Geräße bewohnen, existieren in der Mive-moarte, der Totenebene oder auch das Nichts oder die Unendlichkeit genannt. Häufig ist dies Jedoch eine Art Ruhephase für Seelen. Nie sind alle existierenden Seelen in Gefäßen geformt, doch kann kein neues Lebewesen eine Seele erhalten, wenn dafür nicht ein anderes Wesen süirbt. Manchmal passiert es, dass die Seele des Verstorbenen In die, des Neugeborenen übergeht, doch für gewöhnlich kehrt die Seele in die Mive-moarte zurück und eine andere Seele füllt den freien Platz in der Welt aus. Allerdings ist es umgekehrt nicht. Zwangsläufig So, dass es neues Leben geben muss, wenn ein anderes vergeht. Besonders beim Ableben, kann es passieren, dass die Seele den Weg nicht findet "oder sich weigert hinüber zu treten. Wenn eine noch zu starke Bindung zur unsrigen. Weit besteht, bleiben die Barrieren der Weltenebenen für die Seele verschlossen. Deriei tritt beispielsweise ein, wenn das Ableben sehr plötzlich und brutal geschieht, ‚wie bei unverhersehbaren Unfällen und hinterrücks durchgeführten Morden. Ein weiterer Grund für zurück gebliebene Seelen, können auch unvollendete Aufgaben sein. Immer wieder hört man davon, dass es Geisterscheinungen albt, ale von den Lebenden verlangen ihre Aufgabe zu vollenden und dann schließlich erlöst sind. Und manchmal gibt es einfach zu viele Seelen, die auf einmal versuchen In die Totenwelt einzutreten, wie bei Schlachtfeldem oder Katastrophenfällen. Die Membran funktioniert dann, wie eine Art Sieb. Jene Seelen, die nicht auf Ihr Ableben vorbereitet waren oder sich weigern zurück kehren, bleiben eben auf dieser Welt. Hier kann ein Hüter nachheifen, um den Kreislauf und das Gleichgewicht zu wahren (siehe auch das Unterkapitel „Seelenhüter”).