Die Seele und der Tod
Diesseits und Jenseits - Eine Theorie der zwei Ebenen von Vyktorya Alvlem
Um die folgende Ausführung zu verstehen und bildlich nachvollziehen zu können, ist es nötig zuvor auf das Schaubild der magischen Ebenen einzugehen, auf welcher diese Arbeit beruht. Entgegen vielen anderen Theorien, die unter den magischen Wissenschaftlern kursieren, basiert diese hier lediglich auf zwei Ebenen, welche von einem unendlichen und allumfassenden Universum umspannt ist, in welchem sich die formlosen Horte aller magischen, dämonischen und elementaren Wesen befinden. Doch befinden sich hier nur die reinen Energien und Elixiere dieser Wesen, pure Kräfte, die mit dem Befüllen durch eine Seele gebändigt werden. Hier könnten nun die überaus komplexen Modelle, wie jene von Alirion Damotil oder Lucien Dahn Anwendung finden, doch schweifen diese weit von den Theorien dieser Arbeit ab.
Die eigentlichen Ebenen kann man sich bildlich als zwei Halbkugeln vorstellen, welche zu einer einzigen Kugel zusammengefügt werden. Die obere Hälfte stellt das Diesseits dar. Die Ebene auf der sich alles Greifbare befindet, alles Leben, gleich in welcher Form, Art ‚und Weise. In dieser Ebene besitzt alles eine Gestalt und zehrt an den Kräften der Welt und hält gleichermaßen das Gleichgewicht aufrecht.
Die Membrane zwischen diesen Welten sind empfindlich und dünn und gleichzeitig so stark, dass eine bewusste Durchquerung den Geist erheblich belasten kann, wenn er nicht gut genug vorbereitet ist. Zur Zeit des Samhain-Festes wird diese Membran durch den Einfluss des Blutkometen schwächer und durchlässiger, aber auch an manchen Orten im Diesseits ist die Membran wesentlich dünner. Häufig sind dies Orte, an denen der Tod eine große Rolle spielt, wie Begräbnisstätten oder Schlachtfelder oder Orte, an denen mächtige Rituale abgehalten wurden und Energien freigesetzt wurden. Hier ist es dann wesentlich leichter, in die Nive-moarte (Totenebene) einzudringen und die Chance größer, auch unbeschadet als Lebender zurück zu kehren.
Die untere, dunkle Hälfte stellt das Jenseits dar. Der Hort, den man auch als Totenreich oder auch als die Nive-moarte bezeichnen könnte. In dieser Ebene existiert kein Leben in diesem Sinne. Hier findet man vielmehr die Grundlage des Lebens selbst. Es ist der Hort aller Seelen, gleich von welchem Wesen sie stammen. In unserer Welt, dem Diesseits, besitzt alles Lebende eine Seele. Menschen, Tiere, selbst magische und dämonische Wesen. Ob nun die Seele eines Drachens, eines Elementars oder einer kleinen Wühlmaus. Alle haben ihren Ursprung in der Totenebene und kehren dorthin zurück, doch dies wird in der weiteren Arbeit näher beschrieben.
Was ist die Seele?
Ehe wir tiefer auf die Thematik und Problematik Duh (die Seele) und Moarta (der Tod) eingehen können, bedarf es zunächst einer Aufklärung, was das Duh, also die Seele, an sich überhaupt ist. Hierbei beziehe ich mich zum Teil auf eigene Forschungsergebnisse, zum Teil auch auf allgemeine und fachliche Literatur.
Aussehen
Wie sieht das Duh aus? Eine nicht zu verachtende Frage, denn wie soll man über etwas forschen, wenn man nicht weiß, wie es aussieht? Grundsätzlich hat die Seele keine physische Manifestierung. Man kann eine Seele weder schmecken, noch riechen, noch berühren. Jedoch kann man sie „fühlen“. Hierbei ist nicht das Fühlen gemeint, wie wenn man eine Oberfläche mit dem Finger berührt, sondern vielmehr das Empfinden wie von Wärme oder Kälte oder der Luftzug auf der Haut. In der Tat sind es genau diese drei Empfindungen, die entstehen, wenn eine Seele wandelt. Was es mit dem Seelenwandel auf sich hat, wird später noch genauer beschrieben. Tatsache ist, dass man trotz den allgemeinen Überlieferungen eine Seele mit bloßem Auge nicht ohne weiteres sehen kann. Um eine Seele sehen zu können, muss man seinen eigenen Geist durch Meditation und Trance auf die Ebene der Toten bringen. Und auch hier ist das Aussehen der Seelen unterschiedlich und scheinbar abhängig von der Todesart, dem Wesen der verstorbenen Person und nicht zuletzt der Lebensart dieser Person. Es gibt alle möglichen Variationen. Helle Lichtkegel, Lichtauren, Flammen-Auren, Eis-Auren, sich verflüchtigende Schatten, flimmernde durchsichtige Schemen.
Wenn sich eine Seele in der unsrigen Ebene manifestiert, dann spricht man allgemein von einem Geist bzw. Gespenst. Diese Wesen sind Abbilder oder groteske Formen der Seelen, weiche sich weigern, unsere Weit zu verlassen, entweder, weil sie zu viel Wut in sich tragen oder weil sie auf irgendeine Weise noch eine Aufgabe zu erfüllen haben. Manche verlassen diese Welt auch nicht, weil sie ihren eigenen Tod nicht wahrhaben wollen.
Sitz der Seele
Nun, wo wir wissen, dass eine Seele keine feste und immer gleiche Erscheinung hat, stellt sich die Frage, wo die Seele eines lebendigen Wesens sitzt. Für diese Antwort, ziehe ich ebenfalls meine eigenen Forschungsergebnisse zu Rate. Diese entstanden zum Beispiel durch die zuvor erwähnte Geistwanderung auf die Nive-moarte - die Totenebene. Durch diese besagten Wanderungen, sowie ausführlichen Beobachtungen bei diversen Testobjekten, gelangte ich zu dem ersten Schluss, dass die Seele ihren Sitz im Innersten eines Wesens besitzt. D.h. sie schwebt nicht darum herum wie eine Motte um das Licht. Die Beobachtungen machen das sehr deutlich, da bei den Testobjekten stets eine körperliche Veränderung mit einher ging, welche schon im Punkt 'Aussehen' angesprochen werden und auch noch einmal im Punkt 'Eigenschaften' weiter aufgegriffen werden. Tatsächlich kann man bei den Beobachtungen von einem „Verlassen des Körpers“ sprechen. Denn solche Lichterscheinungen, wie zuvor beschrieben gingen stets von den Körpern der Probanden aus, ebenso die beobachtete Temperaturschwankung. Manchmal wird auch ein gewisses Zusammenfallen oder Zusammensacken beobachtet, welches einerseits natürlich auf das Versagen der körperlichen Funktionen und somit der Aufrechterhaltung von Körperspannung zurück zuführen ist, doch aber auch so stark beobachtet werden konnte, dass man auch davon ausgehen kann, dass tatsächlich etwas nun fehlt, was dem Körper eine zusätzliche Fülle verlieh. Somit ist eben davon auszugehen, dass die Seele im Körper sitzt, alleine schon, weil ein Sitz außerhalb nicht nachvollziehbar ist. Sie wäre gelöst, hätte keinen Bezug zur Person und könnte ihm somit gar nicht seine Charakterzüge verleihen (siehe hierzu, auch das Unterkapitel „Funktion"). Damit ist also viel Interessanter, wo genau im Körper die Seele sitzt. Diese Frage ist wesentlich schwieriger zu beantworten.
Während meinen ausgiebigen Forschungen wurde sehr deutlich, dass die Seele speziell über den Brustkorb entweicht. Es verhält sich ähnlich wie bei einem Wasserschlauch. Bohrt man hier an der dicksten Stelle ein Loch in den Schlauch, so entweicht sehr schnell, sehr viel Wasser. Bohrt man das Loch an einer kleineren Stelle, beispielsweise am Schlauchhals, so entweicht das Wasser nur sehr langsam, einfach weil es länger dauert, bis das Wasser durch diese Stelle fließt. Somit kann man hier auch davon ausgehen, dass physikalische Gesetze mitunter eine Rolle spielen könnten. Nun befindet sich im Brustkorb auch der Antrieb des Körpers, das Herz, weshalb es logisch scheint, dass die Seele genau dort sitzt. Allerdings benötigt die Seele auch eine Verknüpfung mit dem Geiste. Dem Gehirn. Dem Verstand. Damit das Gefäß ein funktionierendes Wesen wird, das nicht nur von reinen Instinkten getrieben wird, müssen eben die Nervenbahnen mit der Seele verknüpft werden. Diese bildet den Charakter und steuert die Handlungen eines jeden Wesens, gleich wohl in welche Richtung. Außerdem Ist diese Verknüpfung sehr wichtig, um bewusste Geist- oder Seelenwanderungen durchzuführen, ohne dass man sich selbst verliert. Näheres zum bewussten Wandern ist im Kapitel „Drumetjiere-Duh — Seelenwanderung” nach zu lesen.
Eigenschaften
Wie bereits erwähnt, ist eine Seele nicht stofflich. Zudem besitzen Seelen ihre eigenen Temperaturen. Ich beobachtete Temperaturunterschiede bis zu zwei Grad plus und fünf Grad minus. Dabei spielen abermals wieder Todesart und Charakter des Verstorbenen eine Rolle. Gerade jene, deren Seelen schon vorher kühl und verdorben waren, verursachen einen stärkeren Temperaturabfall. Dies äußert sich während des Todesprozesses. Es sind größtenteils nur feine Unterschiede, doch wenn man sich genau konzentriert, kann man die veränderte Lufttemperatur in den ersten Augenblicken nach Eintritt des Todes - ehe der Leichnam von selbst aufgrund des Organversagens auskühlt - spüren. 0b eine Seele von Grund auf positiv oder negativ behaftet ist, konnte ich während meinen Forschungen noch nicht ergründen. Jedoch bin ich recht sicher, dass sie vom Lebenslauf des Individuums zusätzlich in die eine oder andere Richtung beeinflusst wird. Außerdem ist die Seele an sich nicht endlich. Sie hat keinen Rahmen, keine Grenze. Auch wenn der Körper das Gefäß Ist, so besitzt die Seele an sich kein messbares Volumen. Eine Seele, die einst in einem Drachen wohnte, könnte so auch einen Menschen oder noch kleineres Wesen ausfüllen. Ebenso verhält es sich umgekehrt, auch wenn beide Varianten vermutlich eher selten sind, da Seelen, wie bereits erwähnt, immer etwas von ihrem früheren Dasein mitnehmen. Es Ist aber nicht auszuschließen, dass beispielsweise mächtige Magier eine Seele besitzen, die vor vielen Seelenwanderungen einst in einem Drachen innewohnte. Oder ein einfältiger Mensch die Seele einer Maus besitzt. Doch dies sind nur Vermutungen und haben noch keine wissenschaftlichen Grundlagen. Endlich sind Seelen lediglich in ihrer Anzahl. Unsere Welt benötigt ein gewisses Gleichgewicht um zu existieren, somit sind auch die Seelen einem gewissen Gleichgewicht unterworfen. Gibt es genug wandelnde Seelen, so kehren verstorbene Seelen zurück In die Seelensphären.
Funktion
Obwohl die Seele etwas Unscheinbares, um nicht zu sagen unsichtbares ist, welches man weder greifen nach wirklich sehen kann, ist die Seele das, was ein lebendes Wesen ausmacht. Zur Definition von Leben und Tod ist hier das Werk „Das Gesicht des Todes"ˡ von einem engen Vertrauten zu empfehlen. Es zählt jedoch hier lediglich die physischen Bedingungen dieser Definition auf und berücksichtigt nicht, dass es auch das Stadium des „Untoten” gibt. Der Untote unterscheidet sich vom wahren Toten durch die Weigerung wirklich alle Tätigkeiten des Gehirntraktes einzustellen. Im Untotendasein werden minimale Gehirnfunktionen aufrecht gehalten, diese gehen von Bewegungssteuerung, über geringe Sprachsteuerung hin zur Interaktion mit der Umwelt durch Handlungen und manchmal sogar Zauberei. Essentiell ist bei Untoten, dass sie kaum noch einen eigenen Willen Besitzen, sie werden allein entweder vom reinen Urinstinkt „Essen“ geleitet oder durch magische Einflüsse von anderen Individuen gesteuert. Diese Umstände basieren auf der Tatsache, dass sie keine Seele mehr besitzen. Die Seelen haben den Körper verlassen und nur noch eine triebgesteuerte Hülle hinterlassen.
Die Seele ist der Sitz unseres Wesens. Die Seele prägt unseren Charakter, verleiht uns die persönlichen Eigenschaften und Werteinstellungen. Auch ein Mensch welcher im Volksmund keine Seele besitzen dürfte, aufgrund bösartiger Taten, besitzt diese dennoch, denn ohne wäre er nur ein Wesen, von Trieben genährt und kaum zu eigenem Denken, Fühlen und Handeln fähig. Gleich wohl welche Richtung ein Mensch einschlägt, die Seele verleiht ihm sein eigenes Wesen und zeichnet ihn als Individuum aus.
Nun wo wir die Grundlagen über die Seele kennen, kommen wir zu den essentiellen Dingen der Seelenforschung. Viel wichtiger als das Aussehen, gar als die persönliche Note ist das, was mit einer Seele passiert, wenn sie den Körper eines Lebewesens verlässt. Denn genau (das wird sie unweigerlich tun, wenn der Körper vergeht. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten, wie eine Seele den Körper verlassen kann. Zunächst wird der natürliche Seelenkreislauf beschrieben. Danach die Situationen durch die der Kreislauf unterbrochen oder verändert werden kann.
Cirkulatjere-duh - Seelenkreislauf
Der natürliche Seelenkreislauf ist ähnlich wie die Problematik von Henne und Ei. Was war zuerst da? Henne oder Ei? Seele oder Gefäß? Grundsätzlich haben wir ja bereits erkannt, dass beides unabhängig voneinander irgendwo existieren kann, dass jedoch ein Lebewesen ohne Seele willen- und charakterlos ist. Eine Seele ohne ein Gefäß ist nur ein nicht greifbares, unabhängig funktionierendes spirituales Wesen. Ohne Gefäß besitzt die Seele keinerlei Funktion. Sie sind irrende Erinnerungen, Gefühle, Werte und Vorstellungen, ohne Halt und Form. Somit kann es keine Antwort auf die Frage „Was war zuerst da?“ geben, denn das eine kann ohne das andere existieren, aber nicht leben.
Seelen sind, wie bereits früher in dieser Arbeit beschrieben, endlich. Sie sind unsterblich, doch gibt es nur eine begrenzte Anzahl. Jene, welche keine Gefäße bewohnen, existieren in der Nive-moarte, der Totenebene oder auch das Nichts oder die Unendlichkeit genannt. Häufig ist dies jedoch eine Art Ruhephase für Seelen. Nie sind alle existierenden Seelen in Gefäßen geformt, doch kann kein neues Lebewesen eine Seele erhalten, wenn dafür nicht ein anderes Wesen stirbt. Manchmal passiert es, dass die Seele des Verstorbenen in die, des Neugeborenen übergeht, doch für gewöhnlich kehrt die Seele in die Nive-moarte zurück und eine andere Seele füllt den freien Platz in der Welt aus. Allerdings ist es umgekehrt nicht. zwangsläufig so, dass es neues Leben geben muss, wenn ein anderes vergeht. Besonders beim Ableben kann es passieren, dass die Seele den Weg nicht findet oder sich weigert hinüber zu treten. Wenn eine noch zu starke Bindung zur unsrigen Welt besteht, bleiben die Barrieren der Weltenebenen für die Seele verschlossen. Derlei tritt beispielsweise ein, wenn das Ableben sehr plötzlich und brutal geschieht, wie bei unvorhersehbaren Unfällen und hinterrücks durchgeführten Morden. Ein weiterer Grund für zurück gebliebene Seelen, können auch unvollendete Aufgaben sein. Immer wieder hört man davon, dass es Geisterscheinungen gibt, die von den Lebenden verlangen ihre Aufgabe zu vollenden und dann schließlich erlöst sind. Und manchmal gibt es einfach zu viele Seelen, die auf einmal versuchen in die Totenwelt einzutreten, wie bei Schlachtfeldern oder Katastrophenfällen. Die Membran funktioniert dann, wie eine Art Sieb. Jene Seelen, die nicht auf Ihr Ableben vorbereitet waren oder sich weigern zurück zu kehren, bleiben eben auf dieser Welt. Hier kann ein Hüter nachhelfen, um den Kreislauf und das Gleichgewicht zu wahren (siehe auch das Unterkapitel „Seelenhüter”).
Drumetjiere-duh - Seelenwanderung
Bei Seelenwanderungen kann man nun wieder Unterscheidungen vornehmen: Die endgültige, unbewusste Seelenwanderung und die temporäre, bewusste Seelenwanderung. Die endgültige Seelenwanderung ist genau jener Prozess, zwischen dem Ende und dem Beginn eines neuen Lebens. Während ein Leben endet, entfernt sich die Seele aus dem verstorbenen Gefäß und gleitet durch die verschiedenen Weltenebenen hinab in die Nive-moarte. Wenn dafür ein neues Leben entsteht, begibt sich eine Seele umgekehrt durch die Ebenen hin zum neuen Gefäß. Dies ist, wie oben beschrieben, ein empfindlicher Prozess. Ein Seelenhüter kann diesen Prozess unterstützen. Eine bewusste Seelenwanderung oder auch Geistwanderung führt im Grunde vermutlich jeder Magier mindestens einmal in seinem Leben durch. Hier bei löst der Magiebegabte während eines Rituals oder In anderweitigen Trancezuständen seinen Geist von seinem Körper um sich in andere Ebenen zu bewegen. Für ein nicht magisch begabtes Wesen ist derlei sehr schwer vorstellbar. Man könnte es vielleicht mit einer Art Traum beschreiben, bei der man über Landschaften hinweg fliegt. Jedoch erlebt auch jeder Magier seine Geistwanderung anders. Dabei löst sich die Seele, das Bewusstsein mit, doch bleibt es stets alles mit dem Körper verbunden über einen einzelnen, seidenen Strang. Wird dieser durchtrennt, verliert der Geist die Bindung zu seinem Gefäß und kann nicht zurück kehren. Eine solche Trennung kann durch einen Gewaltakt gegen das Gefäß oder gegen die Seele selbst passieren. Es ist auch sehr schwierig dies rückgängig zu machen. Wenn man entsprechende Hilfe hat, kann man kurz nach der Trennung versuchen, die Seele wieder in den Geist zu zwingen. Je länger jedoch die Seele vom Gefäß getrennt ist, „vergisst” diese Seele auch die Verbindung. Durch mächtige, anstrengende und anspruchsvolle Rituale ist es unter Umständen möglich, auch nach längerer Zeit eine Seele zurück in ihr ursprüngliches Gefäß zu bringen. Doch ist davon auszugehen, dass das Wesen sich danach selbst völlig fremd ist. Generell ist hierbei eher die Schwierigkeit die richtige Seele zu finden und zu fangen, schließlich ist diese für gewöhnlich nicht sichtbar, es sei denn sie beschließt eine Art Gestalt anzunehmen, wie z.B. ein Nebelwesen, ein Geist, ein Licht oder ähnliches. Deshalb ist es jedem Magiebegabten anzuraten diese Wanderungen zu trainieren und stets in sicheren Umgebungen zu vollziehen.
Jaf-duh - Seelenraub
Die Jaf-duh oder auch der Seelenraub stellt das gewaltsame Entreißen der Seele aus dem Gefäß dar. Dabei wird zwischen dem klassischen Seelenraub und dem traumatischen Seelenraub unterschieden. Der klassische Seelenraub entsteht durch die fachmännische Anwendung großer Macht auf das Gefäß, um die Bindung zwischen dem Duh und dem Gefäß zu trennen. Diese Trennung ist für gewöhnlich nicht einfach und kann auch nur mit äußerster Brutalität geschehen, da die Komponenten normalerweise fest miteinander verschmolzen sind. Die klassische Jaf-Duh geht stets mit schwarzmagischen Ritualen einher, die eigens dazu dienen die Seele aus dem Körper zu rauben und entweder in ein anderes (irdenes) Gefäß zu transferieren oder einem mächtigeren Wesen zu opfern. Nach einer klassischen Jaf-Duh bleiben die Gefäße leer aber lebend zurück. Ihr Zustand gleicht jenem der Untoten. Die traumatische Jaf-Duh hat häufig keinen magischen Ursprung. Man spricht hier auch nur im umgangssprachlichen Gebrauch sinngemäß von einem Seelenraub, weil der Zustand des Gefäßes hinterher jenem der lebenden Toten gleicht, auch wenn de facto die Seele noch immer im Gefäß verweilt. Im Grunde ist die traumatische Jaf-Duh nur eine, entweder vorübergehende Verwirrung oder bleibende Schädigung des Geistes nach brutalen und traumatischen Erlebnissen wie Entführungen, Folterungen oder anderen, ähnlichen Ereignissen.
Die traumatische Jaf-Duh kann möglicherweise durch gewisse Therapien von ausgebildeten Heilern oder magischer Linderung geheilt werden, während die klassische Jaf-Duh für gewöhnlich dauerhaft ist, außer es gelingt in einem weiteren, überaus mächtigen Ritual, die Seele wieder zurück ins Gefäß zu transferieren. Die Erfolgschancen sind jedoch recht gering. Von zehn bekannten Fällen eines solchen Versuchs, waren nur zwei erfolgreich.
Epurata-duh - Seelenreinigung
Während der Seelenraub mit sogenannter schwarzer Vraja (Magie) in Verbindung gebracht wird, ist die Seelenreinigung ein Ritual der weißen Magie. Die Seelenreinigung wird benötigt, wenn das Duh von schwarzer oder dämonischer Magie verunreinigt wurde. Dies reicht von einfachen Geistbeeinflussungen bis hin zu der klassischen Besessenheit von Dämonen. Die Seelenreinigung oder auch Epurata-duh kann auch von Priestern durchgeführt werden. Wichtig ist hier nur eine große Macht, gleich ob magisch oder spirituell, welche die Seele berühren und säubern kann.
Ungire-duh - Seelenvereinigung
Eine Seelenvereinigung ist ein sehr seltener Vorgang. Bisher gibt es nur sehr wenige Berichte aus der Praxis darüber und alle stammen aus längst vergangenen Zeiten. Laut diesen Berichten soll es möglich sein zwei oder gar mehrere Seelen zu vereinigen. Also zwei Seelen in ein Gefäß zu leiten, so dass darin zwei Seelen gemeinsam leben. Auch wenn diese Berichte alt sind, so begegnet man auch heute sehr häufig Menschen, bei denen der Eindruck entsteht, in ihren Körpern würden zwei Personen leben. Handelt es sich hier um Seelenvereinigung? Zunächst einmal spricht man hier von einer Krankheit, nämlich der Geistspaltung. Menschen mit einer Geistspaltung tragen zwei oder mehrere völlig unterschiedliche Persönlichkeiten in sich, die je nach Auslöser mal stärker, als schwächer hervortreten. So kann ein einfacher Bauer mitunter auch eine Persönlichkeit haben, die ein mächtiger Zauberweber ist, während eine erwachsene Frau auch die Persönlichkeit eines kleinen Jungen in sich tragen kann. Möglicherweise ist Geistspaltung eine Form der Seelenvereinigung, welche, ähnlich wie der Seelenraub, durch traumatische Erlebnisse ausgelöst werden kann.
Die Studien hierzu konnten bisher noch keine eindeutigen Ergebnisse liefern. Bisher deutet alles jedoch tatsächlich darauf hin, dass hier wahrlich zwei Seelen in einem Körper vereint wären. Wobei man dann nun eher von einer Devijara-Duh, also einer Seelenspaltung, sprechen müsste. Denn streng genommen handelt es sich bei einer Vereinigung um zwei Dinge, die in ein Gefäß gebracht werden. Bei der Krankheit der Geistspaltung geht man eher davon aus, dass der Geist eine massive Schädigung erleidet und durch eine Art Schutzmechanismus die Psyche sich in zwei oder mehrere Teile spaltet, um das wahre Ich zu schützen. Tatsächlich konnte man gelegentlich beim Tod eines solch geistig verwirrten Menschen eine zweite Drumetjiere-Duh beobachten, welche jedoch nicht völlig bewiesen ist. Die psychischen Anzeichen einer zweiten Seelenwanderung sind nämlich dermaßen schwach und unscheinbar, dass man hier auch von einer Sinnestäuschung des Prüfers ausgehen kann. Es fehlen also noch handfeste Belege. So kann man lediglich aus den bisherigen Ergebnissen folgern, dass eine richtige Unjiere-Duh lediglich durch unglaublich starke Macht entstehen kann, so sie denn überhaupt erfolgen kann und das heutige Phänomen der dissoziativen Identitätsstörung, oder auch multiple Persönlichkeitsstörung genannt, auf eine traumatische Devijara-Duh zurück zu führen ist, welche gegebenenfalls wie die Jaf-Duh geheilt werden könnte.
Gardijan-duh - Seelenhüter
Bereits in vorangegangenen Kapiteln wurde auf die Seelenhüter verwiesen. Die Seelenhüter sind Wesen, deren Aufgabe darin besteht, das Gleichgewicht der Seelen zu bewahren. Heute ist nicht mehr viel von ihnen bekannt. Viele Religionen weisen bezüglich des Totenkultes eine Parallele zum Seelenhüter auf. Der Fährmann, welchem man eine Goldmünze bezahlt um über den Fluss der Seelen gebracht zu werden. Der Hüter der Brücke der Nordmänner, welcher den Toten Einlass in das Reich der Götter gewährt. Das leuchtende Licht und die Hand des Herrn, welche seine Schäfchen in sein Reich führen soll. Dies sind nur Beispiele des Menschenvolkes. Sicherlich gibt es auch ähnliche Mythen oder Riten in anderen Völkern, die grob auf diese Theorie zurück führen können. Zumindest hat jedes Volk, egal welcher Gesinnung, einen eigenen Brauch, um die Toten zu Ehren und das Ableben zu gestalten. Man müsste hier nun jede Religion näher betrachten, um mögliche Zusammenhänge festzustellen. Es ist zu vermuten, dass am Ende - egal wie die Riten aussehen - die Seele vom körperlichen Gefäß getrennt und "zurück gesendet" wird. Doch dies bedarf näherer Betrachtungen und würde an dieser Stelle den Aspekt des Themas zu stark in die Theologie führen, was nicht meine Absicht ist. Daher beschränke ich mich auf die mir bekannte Ausführung der Religionen meiner Heimat Drachdea, in welcher der Seelenhüter immer wieder eine Rolle spielt, wenn auch heute nicht mehr so stark wie es zu früheren Zeiten war.
Dass heute kaum noch etwas über die Seelenhüter im Speziellen bekannt ist, mag wohl daran liegen, dass nur noch wenige an sie glauben und noch weniger bereit sind diese Bürde zu tragen. Wenige Aufzeichnungen belegen auch, dass die ehemaligen Hüter ihre Aufgabe vernachlässigt oder gar missbraucht haben. Seelenhüter kann man sozusagen als eine eigene Kaste der Magie oder der magischen Wesen ansehen. Sie sollen einst Sterbliche gewesen sein, welche die Aufgabe von vorherigen Seelenhütern übertragen bekommen. Es heißt, dass diese Bürde für gewöhnlich an männliche Nachkommen weitergereicht wird. Von Seelenhütern gibt es vermutlich nur sehr wenige, ihre tatsächliche Zahl ist jedoch nicht bekannt.
Die Seelenhüter stehen deshalb nicht an jedem Sterbebett und warten voll Spannung darauf, dass die Seele ihr Gefäß verlässt. Dazu gibt es zu viel Tod in den Welten und zu wenige Hüter. Hüter geleiten nur bestimmte Seelen. Jene, die alleine ihren Weg nicht finden. Jene, die speziellen Trost bei ihrer Wanderung brauchen. Die, die sich weigern, die diesseitige Ebene zu verlassen, weil sie durch irgendetwas festgehalten werden, seien es irgendwelche Aufgaben, Verpflichtungen oder Versprechen oder einfach die Tatsache, dass die Angehörigen nicht loslassen wollen. In manchen Fällen kümmert sich der Hüter auch um das Seelenheil der Zurückgebliebenen, damit diese keinen Schaden davon tragen. Oft ist dieses "Kümmern" nur ein subtiler Eingriff in das Leben der Trauernden. Ein paar tröstende Worte eines Priesters, ein Kind, das einem trauerndem Witwer Blumen und damit neue Hoffnung schenkt. Der Blick eines Mannes, der eine Frau von ihrer Trauer ablenkt. Wenige Aufzeichnungen belegen, dass die meisten Hüter im Verborgenen bleiben. Wie Geister oder der berühmte Gevatter Tod bleiben sie unsichtbar und leiten ihre Seelen aus dem Hintergrund. Nur wenige Hüter zeigen sich offen oder zumindest unter den Lebenden. Oft sind es dann aber dennoch Einsiedler, Medizinmänner, die man dann konsultiert, wenn man keinerlei anderen Rat mehr weiß.
Seelenhüter sind unsterblich, aber nicht untötbar. Es gibt Berichte über die Bannung und Vernichtung von Seelenhütern, die ihrer Aufgabe nicht nachkamen und ihre Macht über Seelen missbrauchten. Letztendlich sind Hüter nämlich immer noch im Inneren zum Teil Individuen mit eigenen Ansichten und Gefühlen, wodurch sich nicht jeder Charakter für derlei verantwortungsvolle Aufgaben eignet.
Der Äther
Der Äther, ein Wesen, welches offenbar seinen Sitz in der Totenebene, der Nive-moarte, hat. Die Schwierigkeit ist es, dieses Wesen nun näher zu spezifizieren. Sofern man gläubig ist, kann man es vielleicht als eine Art Gottheit betrachten. Es ist jedoch auch gut möglich, dass dieses Wesen aus einer Vielzahl von Seelen entstanden ist oder womöglich eine einzige, sehr mächtige und alte Seele ist.
Fraglich ist auch, was zuerst dagewesen war: Der Äther oder das Totenreich. Der Äther dient dem Totenreich als treibende Kraft. Er wählt die Seelen aus, die neue Gefäße besiedeln dürfen. Somit kann man sagen, dass aus dem Äther jedes Leben entsteht. Der Äther ist fest mit dem Totenreich verbunden und kann es nicht verlasse, ohne dass das Reich zerstört wird. Eine Zerstörung des Nive-moarte bedeutet gleichzeitig die Störung des Gleichgewichts der Ebenen und kann sogar zum Zusammenbruch der Welten führen, schließlich gibt es ohne Totenreich keine Seelen, die neue Gefäße besiedeln können und auch keinen Ort, an den Tote zurück kehren können. Aus diesem Grund benötigt der Äther den Seelenhüter als Diener und Handlanger, um Seelen ins Totenreich zurück zu geleiten und zu beschützen.
Die Seele und die Magie
Die Seele ist nicht nur zur Definition zwischen Leben, Tod und Untod wichtig, sondern spielt auch in der Magie eine Rolle. Die Seele ist eng mit dem Mana verbunden und stellt den ganz eigenen Fingerabdruck des Magiers dar. Die Seele ist der Hort des Dasha (Mana), der Kraft des Magiers. Dasha ist der Lebensstrom, welcher alles durchfließt. Somit durchströmt es auch den Magier, sammelt sich in ihm und nimmt dadurch die persönliche Note des Magiers an. So wie die Seele dem Menschen an sich eine individuelle Persönlichkeit verleiht, so beeinflusst sie auch die Kräfte des Magiers. Jeder Zauber, der von einem Magier gewirkt wird, hinterlässt einen Abdruck in den Ebenen. In unserer Ebene mag dieser Abdruck nur schwach sein, doch er ist vorhanden und jeder Magier kann, mit genug Konzentration und den richtigen Mitteln seine Vrajia (Magie) erkennen und verfolgen.
Seelenmagie - Allgemein
Seelenmagie ist letztendlich der Begriff von jedem Ritual, jedem Zauber, welcher sich auf irgendeine Weise mit Seelen beschäftigt. Darunter fallen auch Rituale wie für den Seelenraub und die Seelenreinigung. Aber auch eine klassische Séance² gehört zur Seelenmagie, welche unter "Totenbeschwörung/Anrufung" noch einmal näher behandelt wird.
Die Seelenmagie ist, wie Magie so häufig, nicht grundsätzlich "böse". Im Beispiel einer Seelenreinigung kann diese Magie schließlich auch ein Opfer von großer Qual befreien, wie z.B. von einer Besessenheit oder von einem Fluch. Wobei selbstverständlich der Seelenraub wiederum eher kritisch zu betrachten ist. Doch auch hier kommt es immer auf die genauen Absichten an. Keiner würde sicher Widerspruch einlegen, wenn einem Schwarzmagier die Seele und damit seine Macht entzogen wird, um ihn bei seinen Gräueltaten aufzuhalten. Dennoch ist die Seelenmagie grundsätzlich vorsichtig zu verwenden und kann auch für den Magier erhebliche Konsequenzen haben. Beispielsweise wenn er bei Séancen oder Seelenreinigungen nicht ausreichend geschützt ist. Es ist also stets ratsam entsprechende Schutzzirkel zu aktivieren. Beispiele für Schutzzirkel findet man in den Werken des Golga von Assuan, welche zwar auf Dämonologie ausgerichtet sind, doch auch analog mit etwas Umwandlung für die Seelenmagie eingesetzt werden können.
Neben den bereits genannten Ritualen gibt es noch weitere Anwendungen der Seelenmagie. Um Missbrauch zu vermeiden, werden keine konkreten Anleitungen zur Durchführung gegeben, sondern lediglich eine kurze Erläuterung zur Funktion des Rituals mit Hinweis auf die Gefahren.
Seelenfluch
Der Seelenfluch ist lediglich ein Überbegriff für alle negativen Eingriffe auf die Seele eines lebenden Wesens. Darunter kann auch mit großer Auslegung der Seelenraub fallen. Zudem auch die negative Seelenvereinigung in Form einer Besessenheit. Außerdem kann es auch ein Fluch im eigentlichen Sinne sein, welcher sich z.B. in Albträumen äußert oder in plötzlich auftretenden Angstzuständen, Phobien oder unerklärlichen Abneigungen gegen Menschen bis hin zu Veränderungen des Charakters.
Seelenflüche bedürfen meistens ein Stück des Opfers (Blut, Haare, ein persönlicher Gegenstand) um ausgesprochen zu werden. Besonders die einfachen Flüche benötigen keine große Kraft und Schutz, während ein Eingriff für eine Besessenheit oder einen Seelenraub sehr großer Macht und natürlich einen entsprechenden Schutz bedarf.
Heilung und Wiederbelebung
Viele der größten Seelenmagier ihrer Zeit hatten diese Magie sogar soweit perfektioniert, dass sie in der Lage waren die Energien einer verstorbenen Seele so zu kanalisieren, um ihre Zauber zu stärken oder ihre Wunden zu heilen. Außerdem waren sie auch in der Lage Wiederbelebungen durchzuführen. Bei diesen Wiederbelebungen konnten sie dem Opfer dann entweder ihre alte Lebensenergie einhauchen und sie ins Leben zurück rufen, als wäre nie etwas geschehen oder sie knechteten die verstorbene Seele und machten das Opfer schließlich zu ihrem Diener. Es heißt, Erzmagier wären hierzu in der Lage, während niedere Nekromanten lediglich seelenlose Kreaturen versklaven und ihnen durch ihre Magie Leben einhauchen und ihnen nicht die Seele zurück geben.
Totenbeschwörung / Anrufung
Unter diesen Bereich fallen auch solche Kinderspielereien wie das Anrufen von Toten durch ein Wiccabrett oder ein Pendel. Ritualisten, die ihre Macht nie ausbauen können, weil ihnen dafür die Stärke fehlt, bezeichnen sich gerne als sogenannte "Medien" und bieten ihre Dienste verzweifelten Familien an, die noch ein letztes Mal mit ihren verstorbenen Angehörigen sprechen möchten oder um Geisteraustreibungen vorzunehmen. Manche halten es für Mummenschanz, doch sollte man diese Kräfte nicht unterschätzen. Wahre Wissende können durchaus auf diese, aber auch auf andere Weise die Seelen anrufen und etwas über sie herausfinden. Beispielsweise die Todesart oder ob sie noch eine bestimmte Aufgabe in unserer Ebene hält. Manchmal gelingt es sogar diese Seelen hinab in die Nive-moarte zu führen, auch wenn dies eigentlich die Aufgabe des Seelenhüters ist. Auch hier versteht es sich von selbst, dass die Durchführenden sich selbst entsprechend schützen müssen. Schnell können sich wütende Seelen gegen sie selbst wenden oder versuchen von ihren Seelen Besitz zu ergreifen. Außerdem bedarf es für derlei eine gewisse Feinfühligkeit, die Verbindung zur Totenebene und auch einen gefestigten Geist, damit dieser nach einer Begegnung mit dem toten Wesen und der Nive-moarte nicht selbst dem Wahnsinn anheim fällt.
Seelenkristalle
Seelenkristalle sind seltene Artefakte, die durch bestimmte, machtvolle Rituale erschaffen werden. Diese Kristalle dienen als Speicher für Seelen. Hierbei können ganz bestimmte Seelen eingefangen werden oder aber auch unwillkürliche Seelen. Hierzu muss lediglich der Kristall in der Nähe des versterbenden Opfers sein. Die darin gespeicherte Magie unterbricht dann die Seelenwanderung und schließt die Seele in das Gefäß ein. Seelenkristalle werden meistens für bestimmte Zwecke hergestellt und bedürfen bei der Herstellung sehr viel Kraft und Schutz. Häufig ist der Grund für die Herstellung die Bannung von Schwarzmagiern oder Dämonen oder das Auffangen der Seele eines Geliebten um diesen später wiederzuerwecken. Manche machthungrige Ritualisten auch unwillkürlich Seelen, um sich diese später ihrer eigenen Macht zuzuführen oder sie als Heilquelle zu nutzen. Laien seien jedoch gewarnt und selbst erfahrene Magier sollten mit diesem Ritual nicht sorglos hantieren, denn die Handhabung und Erschaffung der Seelenkristalle ist kaum detailliert dokumentiert. In den Aufzeichnungen werden diese Kristalle nur immer wieder in Verbindung mit Schwarzmagiern oder im Kampf gegen jene erwähnt. Jene, die diese Kristalle für sich selbst erschaffen möchten, sind also völlig auf sich allein gestellt und es gibt auch keine Garantie, dass das Ritual, sowie die gewünschte Verwendung erfolgreich sind. Und auch hier sei noch einmal eindringlich auf den nötigen Schutz hingewiesen.
Fazit
Zusammenfassend kann man abschließen, dass jedes Lebewesen, gleich welchen Ursprungs, eine Seele benötigt. Diese Seelen entspringen dem Jenseits und werden vom Seelenhüter ins und schließlich wieder aus dem Diesseits geleitet. Seelen beinhalten mächtige Kräfte und bieten zugleich auch eine große Angriffsfläche für Feinde, wenn sie nicht gut genug geschützt sind.
Seelenlos heißt im wissenschaftlichen Sinne nicht, dass ein Wesen böse oder zwieträchtig ist, sondern beschreibt den Zustand eines Untoten.
Eine Seele ist nicht greifbar und nicht sichtbar und doch füllt sie ein jedes Wesen bis in den letzten Winkel der sterblichen Hülle aus. Auch können Seelen selbst nicht sterben, doch ist ihre Zahl endlich, weshalb sie stets zurück in den Nive-moarte zurück kehren um zu gegebener Zeit einem neuen Wesen eine Seele zu bieten. Darum ist es wichtig, Seelen zu schützen, zu reinigen und zu hüten.
Mögen somit alle Seelen stets wohl behütet sein.
Vyktorya Alvlem
¹https://www.dieneuewelt.de/hp/?menue=webbuch&uid=040195bae&suid=01656e3
²http://de.m.wikipedia.org/wiki/séance
Begriffserläuterungen³Leben - Viatja (das)
Magie - Vrajia (die)
Magier - Varjietto / Varjiettos (Mz.) (der/die)
Magierin - Varjietta / Varjiettas (Mz.) (die/die)
Mana - Dasha (das)
Seele - Duh (das)
Seelenebene - Nive-duh (die)
Seelenhüter - Gardijan-duh (der)
Seelenkreislauf - Cirkulatjire-duh (die)
Seelenraub - Jaf-duh (die)
Seelenreinigung - Epurata-duh (die)
Seelenspaltung - Devjiara-Duh (die)
Seelenwanderung - Drumetjiere-duh (die)
Seelenvereinigung - Unjire-duh (die)
Tod - Moarta (der)
Totenebene - Nive-moarte (die)
Hinweise zur Aussprache:
J und I werden gesprochen: Vi-at-ja, Vra-j-ia
H wird wie ein Ausatmen betont und s wird wie sch gesprochen: Du-h, Dasch-ha.
R wird stark gerollt. Das E nach R ist still. Cirkuat-j-irr, un-j-irr
Dafür wird das E nach dem V (welches wie W gesprochen wird), wieder hörbar: Ni-wee
* Bei diesem Exemplar handelt es sich um eine Abschrift des Originalwerkes. Es wurde im Jahre 0 nach Betreten der Insel der Nebel von der Hochmagierin Xa'Velle Belin, Hüterin der Schriften der Magieakademie zu Surom, gefertigt. Dem Buch selbst liegt ein Pergament bei, auf welchem offenbar eine Liste angefertigt wurde, auf der weitere Buchtitel notiert sind, die sich mit Themen ähnlichen Inhalts oder weiterführender Literatur beschäftigen. Bücherliste *