An Ex Por - Abhandlung

Aus Bibliothek der Magieakademie zu Surom
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Erläuterungen der Applicatio 'An Ex Por' von Theodon

Ich werde in diesem Bund die Ergebnisse meiner Studien der Arkanen Macht veröffentlichen. Dieser Schriftbund wird sich im spezifischen auf die Applicatio 'An Ex Por' aus dem 5. Zirkel konzentrieren, jedoch auch einige Ansätze von umliegenden Theorien beinhalten. Beginnend mit den Worten 'An Ex Por' leitet der Magier ein Reaktionspotenzial, basierend auf den Arkanen Strukturen der Astralen Ebene, um sein Gegenüber für kurze Zeit in seinen Bewegungen einzuschränken oder ihn gar völlig erstarren zu lassen.

Als erstes möchte ich auf die genaue Bedeutung der Verba Arcana eingehen, die in dieser Applicatio gesprochen werden. Ich werde hierbei nach der Reihenfolge vorgehen, wie sie auch gesprochen werden. Somit beginne ich mit dem Verbum 'An', einem Verbum das sehr häufig bei Sprüchen angewandt wird, die eine aufhebende Wirkung auf andere Sprüche oder Zustände haben. So bedeutet es auch hier aufheben, also das Aufheben der Bewegung, was mich dazu bringt zu sagen, dass man es in diesem Fall auch freier mit "verhindern" übersetzen könnte. Als Nächstes kommt das Verbum 'Ex', dass wie bei der sehr ähnlichen Applicatio 'In Ex Grav', das Symbol für den Frieden, der durch die Applicatio erschaffen wird, darstellen soll. Das kann man sich in etwa so vorstellen, als würde ein Magier von einer fremdem Person angegriffen werden und sobald der Magier nun die Applicatio auf den Fremden wirkt, ist dieser in seinen Bewegungen vollkommen eingeschränkt und der Magier kann friedlich seiner Wege gehen, ohne eine Konfrontation mit dem Fremden gehabt zu haben. Das letzte der 3 Verba ist 'Por', das hier in direkter Verbindung mit 'An' steht und dann so viel bedeutet wie die Bewegung. Zusammen würde ich dann die beiden Verba mit: 'Verhindere Bewegung' übersetzen. Bei dieser Übersetzung fehlt dann allerdings noch das Verbum 'Ex', was ich nicht direkt mit in die Übersetzung für diese Applicatio mit rein nehmen möchte, sondern es mehr als einen Hinweis auf den Sinn der Applicatio ansehe.

Als nächstes möchte ich zu dem wahrscheinlich wichtigsten Teil, neben den Verba Arcana, kommen, den Paraphernalia. Für diese Applicatio sind drei Arten unabdingbar. Hierbei gibt es, meiner Meinung nach, keine genaue Reihenfolge, da ich bisher die Paraphernalia immer zu dem gleichen Zeitpunkt zum Einsatz brachte.
Anfangen möchte ich mit der Alraune, einer seltenen Wurzel aus den dunkelsten Sümpfen des Landes. Sie dient dazu die nötigen Energien im Manafluß zu konzentrieren auf den der Magier, der die Applicatio dann ausführt, zugreift. Als nächstes der Knoblauch, der eine sehr beliebte Zutat bei Schutzzaubern aller Art ist, man kann sich zwar nun darüber streiten, ob die Applicatio wirklich zum Schutze dient, da sie durch ihre vielfältige Anwendungsmöglichkeiten sicher auch sehr nützlich im Angriff ist, sie aber dennoch viele Merkmale eines Schutzzaubers ihr Eigen nennt. Im Übrigen steht der Knoblauch in Verbindung mit dem Verbum 'Ex' und steigert die Wirkung des Verbums. Das letzte der drei Zutaten ist nun die Spinnenseide. Durch die Leichte dieses Material sind nur ganz geringe Mengen davon notwendig, um die Applicatio zu wirken. Die Spinnenseide beeinflusst den physischen Zustand des jeweiligen Ziels der Applicatio, in dem sie hier im Zusammenspiel mit den Verba Arcana das Ziel in seinen Bewegungen nahezu komplett einschränkt.

Nun kommen wir zum Zusammenspiel der eben angesprochenen Kriterien unter dem Einsatz der Energie aus dem Astralen Raum. Der ausführende Magier sollte sich zu Beginn des Vorganges ein Ziel gesucht haben, was durch die Situation in der der Spruch meist angewandt wird, kein Problem sein sollte. Zu diesem Ziel muss der Magier während des ganzen Vorganges Blickkontakt haben, da sonst die nötige Konzentration, die nötig ist, um die Energien aus dem Astralen Raum für sich zu nutzen, nicht gesammelt und gebündelt werden kann. Sobald der Magier dann die Verba Arcana ausgesprochen hat und die Paraphernalia, die er schon am Anfang des Vorganges aus seinem Beutel geholt haben sollte, in Händen hält, entlädt sich die gesammelte Energie auf das Ziel und es erstarrt.
Nun möchte ich zu der Einteilung der Applicatio in die verschiedenen Arten der Magie kommen. Ich würde den Spruch in zwei Gruppen einteilen, weil der Spruch auch mehrere Verwendungszwecke hat. Zum einen der Angriff, ein Magier der einen Krieger angreifen möchte, würde wohl als erstes diesen erstarren lassen, da er da noch einen Augenblick Zeit hat seine geistigen Kräfte noch einmal zu sammeln und in der Lage wäre den Krieger mit Explosionstränken zu Fall zu bringen oder auch die Applicatio 'Kal Xen' zu wirken und Bären für den Angriff zu beschwören. In Anbetracht dieser Möglichkeiten, die eindeutig auf einen Angriff hinausgehen, würde ich die Applicatio 'An Ex Por' zu den Magica Combativa in der Untergruppe der Magica Aggressiva zählen. Natürlich kann die Applicatio auch zur Verteidigung eingesetzt werden, was auch an den Verba Arcana, sowie an den Paraphernalia gut sichtbar wird. Also in dem Falle, dass der Magier angegriffen wird und er seinen Angreifer erstarren lässt, sollte es keinen Zweifel darüber geben, dass der Spruch zu seinem Schutze gewirkt wurde. In diesem Fall würde ich die Applicatio der Gruppe der Magica Defensiva zuordnen. Die Magus Sodalitas Eligio hat in diesem Fall eine genauere Einteilung festgelegt, die aber mit der obig genannten nicht zu vergleichen ist und den Meisten eigentlich eher unbekannt ist, dennoch möchte ich sie an dieser Stelle einmal anbringen, da ich von den beiden genannten Kategorien keine für falsch erachte, sie aber dennoch nicht völlig Aufschluss auf das Gebiet der Magie geben. Bei den Magus wurde die Applicatio in die Magica Astralum in der Untergruppe der Astralum Agita eingeteilt. Astralum Agita bedeutet soviel wie Astrale Bewegung, was hier auf die Veränderung des Bewegungszustandes des ausgewählten Zieles der Applicatio anspielt.
Zuletzt möchte ich noch auf die Auswirkungen für das Ziel der Applicatio eingehen. Während meiner Beschreibung des Spruches nannte ich die Wirkung immer "erstarren", was den Zustand, in dem sich das, ich will es hier einfach mal Opfer nennen, befindet, ziemlich treffend beschreibt. Bei verschiedenen Versuchen fiel mir auf, dass das Opfer durch das Erstarren keinerlei Schmerzen empfand, im Gegenteil, sobald es auch nur den kleinsten Stoß abbekam, verflog die Wirkung sofort und das Wesen konnte sich frei bewegen ohne unter irgendwelchen Nachwirkungen zu leiden. Das bedeutet, dass das erstarrte Wesen mit Hilfe einer zweiten Person in der Lage ist, aus seiner misslichen Situation zu entkommen, auch wenn die Energien aus dem Astralen Raum, die die Erstarrung hervor gerufen haben, noch nicht vollständig in diesen zurück gegangen sind. Ich erkläre mir das folgendermaßen: Die Energien, die der Magier aus dem Astralen Raum ziehen muss, um sein Ziel erstarren zu lassen, sind immens und wenn das Ziel nun durch den Schlag bewegt wird, sind die Energien nicht mehr exakt auf den Körper gerichtet und die Kraft der Erstarrung lässt so sehr nach, dass sich das betreffende Ziel lösen kann. Im Übrigen scheint dieser Effekt eh nicht auf den ganzen Körper überzugreifen, da die Personen noch in der Lage sind zu sprechen oder auch zu atmen oder zu denken, der Effekt scheint lediglich die Gliedmaßen in Mitleidenschaft zu ziehen. Die Applicatio hat aber diese lähmende Wirkung auf alle Lebewesen, von Menschen über Orks bis zu Kaninchen hin, bisher konnte ich noch kein lebendes Wesen finden, was hiergegen immun wäre. Das jeweilige Ziel hat dennoch zwei Möglichkeiten der Lähmung zu entgehen. Es kann hinter einem Busch oder irgendeinem Objekt in Deckung gehen, wo der ausführende Magier es nicht mehr im Blick behalten kann und somit nicht die nötige Konzentration auf das Ziel aufbringen kann. Die zweite Möglichkeit wäre jedoch nur für Magier möglich, in dem sie sich mit Hilfe eines Amulettes des Magiers oder der Applicatio 'In Yux Sanct' vor jeglichen magischen Angriffen schützen.

(Abschrift von Valentin im Jahre 30 / 8 n.B.d.W)


* Bei diesem Exemplar handelt es sich um eine Abschrift des Originalwerkes. Es wurde im Jahre 0 nach Betreten der Insel der Nebel von der Hochmagierin Xa'Velle Belin, Hüterin der Schriften der Magieakademie zu Surom, gefertigt. Dem Buch selbst liegt ein Pergament bei, auf welchem offenbar eine Liste angefertigt wurde, auf der weitere Buchtitel notiert sind, die sich mit Themen ähnlichen Inhalts oder weiterführender Literatur beschäftigen. Bücherliste *