Die Alte Sprache der Magie
Vorwort
Das Buch beinhaltet das Manuskript zu einer Vorlesung der Dozentin Eu'lea Noctua aus dem Jahre 10 n.BdW. Es beinhaltet eine Abhandlung zur Sprache aus magischer Sicht sowie einen Expeditionsbericht. Zuvor war nämlich im Haus des Magokraten Curentis Winterwasser (Urbaten) ein magisches Artefakt aufgefunden worden. Es handelt sich dabei um die Sprachkugel der Magokraten, welche nun in der Akademie verwahrt wird.
Die Alte Sprache der Magie
Die "Alte Sprache der Magie" geht auf die Zeit der Magokraten zurück. Ihre Ära begann am Hofe von König Sophoros Caleb IX. Zu dieser Zeit waren sie ein Magierzirkel, welcher immer mehr Einfluss am Hofe bekam. Es wird angenommen, das Charon Caleb X. der Letzte der großen Könige war. Bereits zu seiner Zeit hatten die Magokraten mehr Einfluss auf das Geschehen am Hofe als der eigentliche Adel. Ihre Ära der Magokraten währte bis vor etwa 1000 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt setzte eine nicht näher bekannte Katastrophe ihrer Herrschaft ein Ende. Mit ihnen verschwand auch jegliche uns bekannte andere Zivilisation von diesem Kontinent. Viele Ruinen, welche noch heute überall zu finden sind, sind stille Zeugen jener Zeit. In einigen von ihnen wurden alte Schriften gefunden, welche uns Anhaltspunkte über das Wirken der Magokraten liefern. So ist bekannt, das sie verschiedene magische Artefakte erschaffen haben, deren Macht bislang kaum erforscht werden konnte und von denen ebenfalls angenommen wird, das sie die Zeit überdauert haben.
Über ihre Magie ist noch sehr wenig bekannt. Die bisherigen Untersuchungen waren rein geschichtlicher Natur und haben sich kaum auf die Magie dieser Zeit ausgeweitet. Erst vor wenigen Wochen wurden erste Versuche unternommen die von ihnen verwendeten Worte zum Wirken von Zaubern zu rekonstruieren. Ein wesentliches Merkmal dieser Worte ist es, das sie ein Teil ihrer Sprache darstellten. Anders als bei den heute verwendeten Worten handelt es sich demnach nicht um künstliche Worte, welche die verschiedenen Grundgedanken in sich bergen. Eine weitere Besonderheit ist die Tatsache, das alle Worte, so man sie niederschreibt, durchgängig klein geschrieben werden. Ohne die Sprache selbst zu sprechen und zu verstehen gestaltet es sich schwierig genügend Konzentration aufzubringen um mit ihnen selbst einfache Zauber zu wirken, doch auch junge Magokraten, welche am Beginn ihrer Ausbildung standen, hatten hiermit Schwierigkeiten. Zurückzuführen sind diese vermutlich darauf, das sich auch in ihrer Sprache gewisse Dialekte herausgebildet haben, welche die exakte Wiedergabe der Worte für einen Zauber entgegen wirkte.
Die richtige Intonation und Geschwindigkeit der Aussprache wurde mittels eines einfachen Artefaktes geübt, welches nach unseren Erkenntnissen auf Gedanken und nicht auf Lautebene wirkt. Die altsprachlichen Worte der Macht
An - lessai
Bet - ammi
Corp - akkant
Des - tepuka
Ex - arasul
Flam - pahhuwar - Anmerkung: beide "h" müssen hörbar ausgesprochen werden
Grav - halki
Hur - huwant
In - aniya - Anmerkung: ausgesprochen wie Anja
Jux - harga
Kal - hukmai
Lor - lalukk - Anmerkung: zweites "k" nicht hörbar
Mani - huis
Nox - inan
Ort - alwanzessar
Por - arnu
Quas - harusin
Rel - san
Sanct - pahsa
Tym - mehur
Uus - parku
Vas - salli
Wis - sak
Xen - huitar
Ylem - makya - Ausgesprochen wie "Makja"
Zan – ses
Das Akkantium (Augenzeugenbericht von Eu'Lea Noctua)
Als wir das Akkantium betraten war es bevölkert von Untoten. Die anwesenden Ritter konnten sie ohne größere Gefahr niederstrecken und doch machte sich ein seltsames Gefühl breit. Es war so anders als damals, als ich diesen Ort das erste Mal betrat. Kein Dämon der in der großen Halle wachte und all die Räume, die damals zu erkunden waren, waren verschwunden. Die große Halle erinnerte nur entfernt an jenen Ort. An verschiedenen Stellen waren Wände aus menschlichen Körpern gewachsen. Entstellte Gesichter und verdrehte, menschliche Körper, zusammengekittet durch Blut. Ein Schauer lief über meinen Rücken. Es war kein Anblick für jene, die etwas zarter besaitet sind. Nachdem die Kämpfe vorüber waren, suchten wir nach einer Tür, hinter welcher ich das Artefakt vermutete, wegen dem wir überhaupt erst diese Reise auf uns genommen hatten. Wie nicht anders zu erwarten, war dieses von Curentis geschützt worden. Der Schutz war ein Rätsel, welches er so vermutlich auch den Schülern, welche er hier an diesem Ort unterrichtete, stellte. Mit Hilfe von Mara war es uns möglich dieses zu übersetzen.
Übersetzung des Rätsels: "Die Zunge ist der Schlüssel, sie hilft dir wunderbar- So nutze nun dein Wissen, doch stell' es auf den Kopf." Es dauerte etwas, bis sich uns die Lösung offenbarte, was nicht zuletzt daran lag, das man die Worte „arnu arasul“ direkt vor der Tür aussprechen musste. Das Innere des Raumes war karg. Auf einem Podest in der Mitte stand eine eiserne Truhe in deren Innern sich das Artefakt, eine schlichte Kugel befand. Wir verließen den Raum wieder und begannen mit einer einfachen Untersuchung des Artefakts. Wie sich herausstellte, reagierte es nicht nur auf die Worte der Alten Sprache, wenn man diese in der richtigen Reihenfolge sprach, sondern auch auf einfache Zauber aus anderen Sprachen. Dies legt die Vermutung nahe, das es nicht auf Wort- sondern auf der gedanklichen Ebene wirkt. Dennoch unterscheidet es zwischen Zaubern der Alten Sprache und denen heute von uns genutzten. Erste Versuche wurden mit dem Zauber „In Mani“ gemacht, welcher dazu führte, das die Kugel sich tief grün färbte. Sprach man jedoch „aniya huis“ so erschien zusätzlich noch ein grünes Schimmern um den Sprechenden. Darüber hinaus fanden wir heraus, das es, ebenso wie die Tür, nur auf unmittelbar in der Nähe gesprochene Worte reagierte. Sobald gewährleistet ist, das es vollkommen ungefährlich ist, wird es in der Akademie allen Schülern zugänglich gemacht werden. Eu'lea Noctua (im Jahre 10 n.BdW)
Anmerkung der Herausgeberin: Inzwischen weiß man mehr über den Untergang der Magokratenära. Vgl. dazu "Enzyklopädie der Landesgeschichte", Bibliothek zu Silberburg
Schriften und Übersetzungen ebd.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Sprachsteine noch nicht entdeckt und es gab kaum Sprachkundige
Abschrift von Shira'niryn, Oberste Hüterin der Bewahrer
* Bei diesem Exemplar handelt es sich um eine Abschrift des Originalwerkes. Es wurde im Jahre 0 nach Betreten der Insel der Nebel von der Hochmagierin Xa'Velle Belin, Hüterin der Schriften der Magieakademie zu Surom, gefertigt. Dem Buch selbst liegt ein Pergament bei, auf welchem offenbar eine Liste angefertigt wurde, auf der weitere Buchtitel notiert sind, die sich mit Themen ähnlichen Inhalts oder weiterführender Literatur beschäftigen. Bücherliste *