Die Sphären-Welt

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Die Sphären-Welt

~ Die Sphären-Welt, ein theoretisches Fundament zur Magiewirkung ~



Prolog:

Die Magie ist ein wildes Geflecht, schwer zu kontrollieren, kaum zu durchschauen, widerspenstig und gefährlich. Zumeist scheint sie sogar uns, den Magier, zu kontrollieren. Uns zu leiten, uns zu führen und zu manipulieren. Ganz gleich wie man es betrachten mag, sie ist eine geheimnisvolle Kunst. An dieser Stelle möchte ich eine Theorie zum magischen Geflecht der Sphären vorstellen und zur Diskussion freigeben. Wir nutzen die Magie für vielerlei Dinge, sei es die Teleportation, die Torreisen, die Manipulation des Seins oder lediglich zur Erschaffung von Neuem. Doch wieviele denken jemals darüber nach, was den Effekt hervorruft und welche Auswirkungen dies auf das gesamte System hat?


Einleitung:

Das Auge erfasst Mauern, Gegenstände, Regen und vieles mehr, doch hat dies für einen Magier keine allzu große Bedeutung. Das "Nicht-Fassbare" ist es, was die Hauptstudie eines Magi darstellt. Daher ist es nur logisch, wenn auch ich mich nun genau auf Solcherlei beziehe. Viele unserer Zunft beschwören Wesen, welche jedoch wieder verschwinden. Wo kommen sie her? Sind sie für uns real oder sind wir für sie real? Diese Fragestellung möchte ich nun genauer beleuchten. Genauer bedeutet dies, ich möchte die Frage nach der Realität erörtern. Oft wird gesagt, dass Illusionen nicht real seien, aus der Natur der Sache. Die Frage ist jedoch, "könnten" sie real sein? Es ist unwichtig ob sie gerade zu unserer Zeit und in unserem Raum "fassbar" sind, jedoch ist es wichtig zu fragen, ob sie zu einer anderen Zeit oder in einem Raum, falls es einen solchen geben sollte, tatsächlich existieren könnten.

Die Sphären:

Zuvor jedoch bedarf es der Erörterung der Frage nach unterschiedlichen Sphären. Es ist für mich Fakt, dass mehrere existieren! Dies wird zu Hauf durch die Anwendung der "dunklen Künste" gezeigt, welche es ermöglichen Wesen aus dem Totenreich zu beschwören oder auch Dämonen aus ihrer jeweiligen Dimension. Auf diesen Erfahrungen und Studien aufbauend möchte ich folgendes Schema als Grundlage der Dimensionsstruktur einführen:

Sphärenwelt 1



Hierbei ist die unsrige Dimension, welche wir als real ansehen, in der Mitte zu erkennen. Um diese "Real-Welt" sind die Geisterreiche, Dämonenkönigreiche und andere Sphären angeordnet. Die Möglichkeit hierbei diese Sphären zu greifen wird durch die Verbindung zu der Real-Welt symbolisiert. Betrachten wir das Schema genauer und stellen uns zudem vor, dass die Anzahl der verschiedenen Sphären steigt, womöglich sogar mit dem Fortschritt der Zeit, so ergibt sich folgendes Grundbild:


Mit zunehmender Anzahl angenommener Sphären verdichtet sich das Gebilde zu einem beeindruckenden und dichten Ballen, welchen ich hier nur kurz skizzieren möchte:

Darauf aufbauend können wir uns nun wieder der Frage widmen, ob Illusionen oder genauer das "Nicht-Fassbare" existiert.



Das "Nicht-Fassbare":

Das Grundgerüst für diese Überlegungen stellt unsere Vorstellung von einer unendlichen Anzahl unterschiedlicher Sphären, welche jedoch über bestimmte Wege miteinander verbunden sind. Die Prämisse hierfür ist die Vorstellung, dass in diesen Sphären das real sein kann, was in den anderen Sphären nicht ist. Beispielhaft kann man sich dies anhand des Totenreiches vorstellen. Die Lebenden weilen in der Real-Welt, wohingegen die Toten im Totenreich ruhen. Beides kann als Komplement zum jeweils anderen angesehen werden, und verbildlicht somit unsere Prämisse zu den nachfolgenden Überlegungen. Greift man diese Überlegung auf und erweitert sie auf die Gesamtanzahl der Sphären, so ist leicht ersichtlich, dass wir durch unser Handeln diese beeinflussen. Erschaffen wir ein magisches Gebilde, welches eine physische Auswirkung erzeugt (etwas real werden lässt), so manipulieren wir das Sphärengebilde. Man kann sich an dieser Stelle fragen, ob durch unser Handeln nicht nur die Real-Welt, sondern sogar alle anderen Sphären verändern bzw. "verrücken". Falls dem so wäre, würde daraus direkt folgen, dass das Sphärengebilde sich dynamisch verhält. Stets im Wechsel, stets im Wandel begriffen gleicht es in einem Augenblick nicht dem Zustand zuvor. Nachfolgende magische Abbildung mag diesen Gedanken veranschaulichen:

  • unter diesen Zeilen findet ihr ein sich durch Magie ständig veränderndes Bild*

Unter den obigen Überlegungen ist es also plausibel, dass das "Nicht-Fassbare" dennoch real ist, wenn auch nicht unbedingt in der unseren Sphäre.


Das Beschreiten der Sphären:

Was ist nun, wenn ein Magus beschließt etwas "wahr" werden zu lassen? Betrachten wir zuerst das Beispiel eines magischen Tores. Der Effekt ist jener, dass der "Nutzer" augenblicklich von einem zum anderen Ort transportiert wird. Die interessante Frage ist nun, wie? Nach obigen Überlegungen kann man sich das Durchschreiten eines magischen Tores als eine Art magische Reise vorstellen. Der Magier ermöglicht es, dass der Aufenthaltsort eines Wesens die gewünschte Position ist, d.h. eine "Wunschrealität" wird "wahr". Nach dem oben gesagten kann dies als Manipulation des Sphärengebildes angesehen und so ausgewertet werden. Was wäre die Konsequenz daraus? Die Antwort darauf ist, dass der "Nutzer" für einen Augenblick auf den Pfaden zwischen den Sphären wandelt und in einer neuen Real-Welt wieder erscheint. Eine andere Interpretation wäre, dass er auf den Pfaden wandelt, bis sich die Real-Welt zu seiner "Wunschrealität" entwickelt hat und sie erst dann wieder durch seinen Ankerpunkt (das Tor selbst) wieder betritt. Betrachten wir ein zweites Beispiel, das Beschwören eines Dämonen aus seiner Dimension. Wie können wir das auf unser obiges System übertragen? Eine mögliche Interpretation wäre, dass der Magus das Wesen aus seiner Realität reisst. Diese also zu einer anderen "verrückt" und gleichermaßen die seine dahingehend manipuliert, dass die Real-Welt ihre Position innerhalb des Gebildes der Komplementstrukturen verändert. Anhand beider Beispiele ist es leicht ersichtlich, wieso wir Magi uns gezielt auf den Pfaden zwischen den Sphären bewegen können. Sowohl das Beschreiten, als auch der Zwang für etwas "drittes" zum Beschreiten des Weges ist dadurch gegeben und wird nur allzu gern benutzt.


Fazit:

Die hier vorgestellte Theorie der Sphären-Welt ermöglicht eine Vielzahl von Wirkungsinterpretationen. Zudem stellt sie eine Art Fundament für weitere Entwicklungsstufen zur stichhaltigen Erklärung der Magie bereit. Mit ihr ist ein Werkzeug geschaffen worden, welches jede Art der Magie in ihrer Wirkung greifbar und erklärbar macht. Nichtsdestotrotz ist dies lediglich die Basis für weitere Forschung in diesem Bereich und vermag lediglich die Wirkung, aber nicht die "causa" oder den Handlungsweg zu erklären.


Epilog:

Auch mit einem solch mächtigen Werkzeug wie der Sphären-Welt, ist es uns derzeit nicht möglich die Magie in ihrer Gänze zu erklären. Woher stammt diese Kraft? Wie wird sie gezielt ausgelöst und wodurch? Vermag sie mehr zu bewirken, als was wir ihr derweil zu entlocken vermögen? Existieren Zugangspunkte zu größeren Mächten, möglicherweise eine Art Magie der Magie? All dies und noch mehr ist zu klären, so dass die Magie weiterhin ein großes Mysterium und Kernpunkt unzähliger Forschung bleiben wird ... für lange Zeit!


* Bei diesem Exemplar handelt es sich um eine Abschrift des Originalwerkes. Es wurde im Jahre 0 nach Betreten der Insel der Nebel von der Hochmagierin Xa'Velle Belin, Hüterin der Schriften der Magieakademie zu Surom, gefertigt. Dem Buch selbst liegt ein Pergament bei, auf welchem offenbar eine Liste angefertigt wurde, auf der weitere Buchtitel notiert sind, die sich mit Themen ähnlichen Inhalts oder weiterführender Literatur beschäftigen. Bücherliste *