Einführung in die Sympathetik
-= Die vier Grundelemente Feuer, Wasser, Luft und Erde =-
-= Theorie nach Alirion Damotil =-
Inhalt:
Kapitel 1:
- Einführung in die Sympathetik mit Schwerpunkt der vier Grundelemente
Kapitel 2:
- die vier Grundelemente
- Beziehung der Elemente zueinander
Grundlage der Elementartheorie nach Alirion Damotil ist die Wissenschaft der Sympathetik, deren Begriff im Vorhinein geklärt werden muss.
Kapitel 1
Einführung in die Sympathetik mit Schwerpunkt der vier Grundelemente
Sympathetik:
Viele Magietheoretiker, aber auch Wissenschaftler vollkommen anderer Bereiche, wie etwa der Alchemie, oder der Astronomie, berufen sich bei ihren Theorien auf die sogenannte Sympathetik. Diese Wissenschaftler gehen davon aus, dass zwischen Dingen des Seins im weitesten Sinne - so unterschiedlich sie auch sein mögen – bestimmte Beziehungen bestehen.
Häufig wird bildlich das Symbol eines Fischernetzes herangezogen, um das Verhältnis der Objekte zueinander zu verdeutlichen.
Am simpelsten lässt sich die Beziehung zwischen Worten und Symbolen und dessen, wofür sie stehen, darlegen. So steht eine rote Rose etwa für das bezeichnende Wort „Liebe“ und entsprechend auch für das, was das Wort bezeichnet. Hier besteht folglich eine Wechselbeziehung zwischen dem Objekt (Rose), dem Bezeichnenden (Die Lautfolge „Liebe“) und dem Bezeichneten (die „Sache“ Liebe).
Die Sympathetik jedoch geht über diese Schranken hinaus und sucht nach Beziehungen in zahlreichen Bereichen unseres Seins.
Klassische Bereiche der Sympathetik sind: Materialien, Pflanzen, Tiere, Sternenbilder, bestimmte Tage des Jahres (wie etwa Sonnenwenden), Elemente, Reagenzien, Worte der Macht und so weiter und so fort.
Die übereinstimmenden Merkmale, innerhalb der Beziehungen, werden Affinitäten, Analogien, Allegorien oder Sympathien genannt. Der gesamte Komplex dessen, fällt unter den Oberbegriff der Sympathetik.
Untersuchungen der acht Grundreagenzien, brachten Affinitäten vierer Reagenzien zu Elementen ans Licht. So weist etwa die schwarze Perle eine Affinität zum Element „Wasser“ auf, während sich bei Schwefelasche eine Affinität zum Element „Feuer“ findet. Ginseng hingegen weist eine Affinität zur Erde auf, wohingegen sich beim Blutmoos eine Affinität zur „Luft“ verzeichnen lässt.
Für die Zauberei spielen Affinitäten eine große Rolle.
Sie wirken sich grundsätzlich verstärkend auf Zauber des entsprechenden Bereiches aus.
Zauber, die im weitesten Sinne etwas mit dem Element „Feuer“ zu tun haben, werden etwa meist durch die Reagenzie „Schwefelasche“ unterstützt. Grund dieser Tatsache ist einzig die Affinität der Schwefelasche zum Element „Feuer“.
Gleiches Prinzip lässt sich auf andere Zauber ausdehnen.
Zauber, die im weitesten Sinne etwas mit „Wasser“ gemein haben, können in der Regel durch schwarze Perlen unterstützt werden.
Diese Verhältnisse zu erfassen, sollte zumindest für erfahrene Zauberer, kein Problem sein.
Abstrakter und komplexer wird der Bereich der Sympathetik in Bezug auf die Zauberei jedoch, wenn man versucht Analogien zu anderen Bereichen mit in seine Theorie einzubeziehen.
Reagenzien und Elemente stellen eine überschaubare Größe dar, die jedoch nur einen winzigen Bereich des Möglichen abdecken.
Wirklich interessant wird die Symapthetik erst dann, wenn man so viele Analogien wie möglich bei einem Zauber in Betracht zieht.
Als Beispiel sei an dieser Stelle ein Gewandtheitszauber angerissen.
Die genutzten Pithbeleg (=Worte der Macht) seien „Ex Uus“ und die unterstützenden Reagenzien Alraune und Blutmoos. Der Effekt des Zaubers soll es sein, das Ziel wendiger und schneller zu machen. Unser Hauptaugenmerk legen wir in diesem Fall aber weder auf die Worte der Macht, noch auf die eigentliche Zauberwirkung, sondern einzig und allein auf die Paraphanalia „Blutmoos“.
Jeder Magielehrling weiß, dass der magische Nutzen des Blutmoospilzes in der Fokussierung von Bewegung und Geschwindigkeit liegt. Der Grund für dieses Faktum jedoch ist den allerwenigsten bekannt. Selbst viele angesehene, hochrangige Zauberer sind sich über die genauen Gründe nicht im Klaren. Da dies einer von vielen Schwerpunkten meiner Studien war, möchte ich an dieser Stelle Erklärungen liefern, die das Warum näher beleuchten sollen.
Warum also liegt der magische Nutzen des Blutmooses etwa in der Fokussierung von Geschwindigkeit und Bewegung? Oder warum wird Schwarzen Perlen nachgesagt, bei Reisezaubern oder solchen mit Energienutzung oder –bannung hilfreich zu sein? Woher stammen diese den Reagenzien eigenen Kräfte? Wie sind sie zu erklären?
Eine von mehreren Antworten, liefert uns die Sympathetik.
Entscheidend für die fokussierenden Kräfte des Blutmooses ist seine Affinität zum Element „Luft“. Will man diesen Zusammenhang begreifen, so muss man sich zwangsläufig näher mit den Elementen – in diesem Fall mit der „Luft“ – auseinandersetzen.
Im zweiten Kapitel werden die Allegorien der vier Grundelemente beleuchtet, zuvor soll jedoch noch etwas zur Sympathetik generell gesagt werden.
Je mächtiger, größer und/oder komplexer ein Zauber ausfällt (oder ausfallen soll), desto mehr bietet es sich an, breit gefächerte Kenntnisse der Sympathetik gesammelt zu haben.
Wahrhaft mächtige Zauber, gehen über die bekannten Worte der Macht und die bekannten Grundreagenzien hinaus und beziehen andere Aspekte mit passenden Allegorien ein.
So können sich etwa Sternenbilder für ganz bestimmte Zauber anbieten, Elemente oder der Ort, an dem ein Zauber oder ein Ritual gewirkt werden soll. Was auch immer für Aspekte wichtig und sinnvoll erscheinen mögen, sie alle rühren von der allegorischen Bedeutung dieser Aspekte im Zusammenhang zum Zweck des Zaubers her.
Soll ein Ritual beispielsweise dafür sorgen, einen Menschen für ein Jahr so schnell wie eine Raubkatze zu machen, so bietet sich nur dann eine spezielle Sternenkonstellation an, wenn sich diese positiv auf Bewegung auswirkt. Solch ein Zauber wäre am besten unter freiem Himmel, bestenfalls auf einem stürmischen Berg, abzuhalten, da das Element „Luft“ sich ebenfalls begünstigend auf Zauber die Geschwindigkeit betreffend auswirkt. Hingegen gänzlich unvorteilhaft wäre eine Höhle, in der das Ritual abgehalten werden könnte, da das Element der Erde verlangsamend wirkt (im nächsten Kapitel dazu mehr).
Je mehr Allegorien einem also aus verschiedenen Bereichen bekannt sind, desto erfolgreicher wird der jeweilige Zauber auch gewirkt werden können. Allein schon aus diesem Grunde, sollte sich ein jeder Zauberer hinreichend mit dem Bereich der Sympathetik beschäftigen und letzten Endes auskennen.
Da dieses Werk ausschließlich einen Einblick in die Sympathetik mit Schwerpunkt der vier Grundelemente „Feuer, Wasser, Luft, Erde“ geben soll, werden im folgenden Abschnitt die Allegorien der jeweiligen Elemente näher beleuchtet. Diese Informationen verweisen häufig bereits auf sinnvolle Reagenzien, aber auch auf besonders geeignete Orte zum Wirken eines Zaubers. Elemente in ihrer reinen Form können zudem ähnlich wie Reagenzien zu einem Zauber hinzugezogen werden. Gerade die vier Elemente bieten sich bei fast allen mächtigen Zaubern unterstützend an - man muss lediglich ihre Allegorien kennen, um sie best möglich nutzen zu können (und möglichst Kenntnisse ihrer Beschwörung besitzen). Es kann andersherum auch der Fall sein, dass Elemente sich nachteilig auf gewisse Zauber auswirken. Auch hierzu wurde bereits ein Beispiel genannt. So steht die Erde zum Beispiel unter anderem für die Starre und Trägheit und ist allein aus diesem Grunde für Zauber der Gewandtheit eher nachteilig.
In jedem Fall sollte vor dem Wirken eines mächtigen Zaubers oder Rituals gründlich untersucht werden, was man mit seinem magischen Akt eigentlich erreichen möchte, und unter welchen Bedingungen es am besten gelingen würde.
Gerade bei den Elementen ist Vorsicht geboten, bestehen sie doch aus jeweils zwei verschiedenen Polen, die unterschiedliche Allegorien zulassen. Gute Kenntnisse die Elemente betreffend sind also unabdingbar. Nicht immer ist der erste Eindruck auch der richtige: Manche Elemente sind nur auf den ersten Blick einer Sache nützlich, erweisen sich aber auf den zweiten Blick eher als hinderlich.
Kapitel 2:
Die vier Grundelemente
Als Grundelemente sind Feuer, Wasser, Luft und Erde bekannt.
Manche Theoretiker gehen soweit zu sagen, dass alles auf Erden aus ihnen beschaffen sei.
Zahlreiche Kritiker bestreiten dies und räumen Platz für andere Elemente ein.
Diese Streitfrage zu beantworten würde nicht nur den Rahmen dieses Buches sprengen, sondern auch vom eigentlichen Anliegen ablenken.
Wenden wir uns nun also den vier Grundelementen, deren Existenz nicht bestritten werden kann, als solchen zu.
Nach der Dalath Inc des Alirion Damotil, ist jedes der vier Elemente in zwei Polaritäten gegliedert.
So besitzt jedes Element einen positiven Pol, wie auch einen negativen.
Der positive Pol steht allgemein für das Neu-Erschaffende, während der negative für das Vernichtende steht. Somit birgt jedes Element positive, wie negative Eigenschaften. Diese Eigenschaften lassen sich durch die Allegorien näher erläutern.
Es kann vorkommen, dass sich zunächst hilfreich erscheinende Elemente, nachträglich doch noch als hinderlich herausstellen, so man nicht nur die positiven Eigenschaften, sondern auch die negativen in Betracht zieht. Das ist auch der Grund, warum man sich vor dem Wirken eines mächtigen Zaubers oder Rituals hinreichend mit den möglichen Hilfsmitteln (in diesem Fall den Elementen) befasst haben sollte.
Abschließend werde ich nun eine begrenzte Liste mitsamt grundlegenden Allegorien liefern.
Feuer:
Positiver Pol - Allegorien: Aktivität, Begeisterung, Eifer, Entschlossenheit, Mut, Schöpfungskraft, Strebsamkeit, Licht, Wärme, Hitze, Ausdehnung, Expansion, Erneuerung, Sprache, körperliche Liebe, (drängender) Wille, Mut
Negativer Pol - Allegorien: Eifersucht, Reizbarkeit, Streitsucht, Unmäßigkeit, Selbstzerstörung, Aggression, Aggressivität, Brutalität, Gewalt, Fieber
Materialien mit ähnlichen Analogien: Rubin, Feueropal, Kohle, Schwefel, Schwefelasche, Asche, Säuren, scharfe Gewürze, Sekret des Feuersalamanders, Nesseln der Feuerqualle, Brennnesseln, Körperteile von Feuerkreaturen
Wasser:
Positiver Pol - Allegorien: Achtung, Barmherzigkeit, Bescheidenheit, Meditation, Zärtlichkeit, geistige Liebe, Stille, Verzeihung, Ernst, stete Wandlung, Tiefe, Aktivität, Lebens spendend, ernährend, erhaltend
Negativer Pol - Allegorien: Depression, Schüchternheit, Abhängigkeit, Trauer, Teilnahmslosigkeit, Gleichgültigkeit, Zerstörung, Zersetzung, Zerstörung, Kälte, Zusammenziehung
Materialien mit ähnlichen Analogien: Saphir, Aquamarin, Palislazuli, Silber, Nebel, Körperteile von Meeresbewohnern
Luft:
Positiver Pol - Allegorien: Fleiß, Freude, Gewandtheit, Klarheit, Optimismus, Kommunikationsfreude, Überzeugungskraft, Musik, Leichtigkeit, Wärme, Feuchtigkeit
Negativer Pol - Allegorien: Geringschätzung, Tratschsucht, Überheblichkeit, Unehrlichkeit, Nachtragend, Sprunghaftigkeit, Schatten
Materialien mit ähnlichen Analogien: Opal, Quecksilber, Gase, Düfte, Räucherwerk, Flugsamen vom Löwenzahn, Körperteile fliegender Lebewesen
Erde:
Positiver Pol - Allegorien: Ansehen, Ausdauer, Gewissenhaftigkeit, Sachlichkeit, Zielbewußtheit, Bedachtsamkeit, Entschlossenheit
Negativer Pol - Allegorien: Fahrlässigkeit, Unbewusstheit, Schwerfälligkeit, Faulheit, Wortkargheit, Müdigkeit, Trägheit, Unentschlossenheit, Erstarrung, Schwere
Materialien mit ähnlichen Analogien: Smaragd, lebendes Material (insbesondere Pflanzen), Holz, Kompost, Mutterboden
Beziehungen der Elemente zueinander
Die Elemente stehen zueinander in unterschiedlicher Weise in Beziehung.
Manche Elemente stehen im direkten Kontrast zueinander, während andere die Eigenschaften anderer angenommen haben.
Das Wasser stellt den Gegenpart zum Feuer dar, gleich so, wie das Element „Erde“ den Gegenpart zum Wind bildet. Auch die jeweiligen Element-Analogien weisen auf diese Verhältnisse hin.
Das Element „Luft“ spielt eine besondere Rolle in der Vierer-Konstellation der Grundelemente. Es stellt das Vermittlerprinzip zwischen dem Feuer und dem Wasser dar.
Das Luftprinzip stellt zwischen dem aktiven und passiven Wirken des Wassers und des Feuers das neutrale Gleichgewicht her und hat vom Feuer die Eigenschaft der Wärme und vom Wasser die der Feuchtigkeit angenommen. Folglich bietet es sich häufig auch als Kombinationselement zu einem der beiden genannten an.
Auch das Element „Erde“ nimmt einen besonderen Platz bei den Grundelementen ein. Aus der Wechselwirkung der drei erstgenannten Elemente ( Feuer, Wasser und Luft) ist das erdige Prinzip als das letzte Element entstanden und schließt durch seine Eigenschaft, die der Erstarrung, alle drei Elemente in sich ein. Gerade diese Eigenschaft hat den drei vorher genannten Elementen eine konkrete Form verliehen. Gleichzeitig ist aber dem Wirken der drei Elemente eine Grenze gezogen worden, so dass infolgedessen Raum, Masse und Gewicht entstanden sind.
Zwei Eigenschaften der Erde, sind die Erstarrung und die Schwere. Somit bildet die Erde das natürliche Gegenstück zum Wind.
-= Alirion Damotil =-
* Bei diesem Exemplar handelt es sich um eine Abschrift des Originalwerkes. Es wurde im Jahre 0 nach Betreten der Insel der Nebel von der Hochmagierin Xa'Velle Belin, Hüterin der Schriften der Magieakademie zu Surom, gefertigt. Dem Buch selbst liegt ein Pergament bei, auf welchem offenbar eine Liste angefertigt wurde, auf der weitere Buchtitel notiert sind, die sich mit Themen ähnlichen Inhalts oder weiterführender Literatur beschäftigen. Bücherliste *